Vitamin D nach den Wechseljahren?

Sollten Frauen nach den Wechseljahren Vitamin D einnehmen, um Knochen und Muskeln zu stärken? Eine Studie ergab keine oder kaum Vorteile gegenüber einer Scheinbehandlung.

 

 

Vitamin-D-Mangel nach Wechseljahren häufig

 

Vitamin D ist für den Kalzium- und Phosphatstoffwechsel bedeutsam und sorgt für starke Knochen und Zähne. Ein Vitaminmangel wird aufgrund einer reduzierten Kalziumaufnahme für eine erhöhte Knochenbrüchigkeit (Osteoporose) verantwortlich gemacht. Besonders nach den Wechseljahren kommt es mit den fallenden Östrogenwerten häufiger zu Osteoporose und osteoporotischen Knochenbrüchen. Die zusätzliche Einnahme von Vitamin D könnte deshalb für ältere Frauen wichtig sein.

 

Es wird vermutet, das 75 Prozent der Frauen nach den Wechseljahren einen Vitamin D-Mangel aufweisen, wobei über den optimalen Wert im Blut noch Uneinigkeit herrscht. Offiziell empfohlen werden Werte von 20 bis 30 Nanogramm pro Milliliter, wobei es durchaus auch Verfechter weitaus höherer Werte gibt.

 

US-Forscher untersuchten nun 230 Frauen mit Vitamin-D-Mangel nach den Wechseljahren, definiert als Vitamin-Blutspiegel von 14 bis 27 Nanogramm pro Milliliter. Eingeteilt in drei Gruppen erhielt die erste Gruppe hohe Dosen an Vitamin D (Cholecalciferol), sodass Blutwerte von 30 Nanogramm pro Milliliter oder mehr erreicht und erhalten wurden. Eine weitere Gruppe erhielt niedrig dosiertes Vitamin D und die dritte Gruppe ein Scheinmedikament.

 

 

Studie: Keine Vorteile einer hochdosierten Vitamineinnahme

 

Ein Jahr lang überprüften die Wissenschaftler Veränderungen der Kalziumaufnahme, Knochendichte und Muskelmasse. Zwar wies die Gruppe der Frauen mit hoher zusätzlicher Vitamin-D-Gabe eine um ein Prozent vergrößerte Kalziumaufnahme auf, während die Frauen der anderen Gruppen hier Abnahmen von zwei und 1,3 Prozent zeigten. Knochendichte, Muskelmasse und Muskelfunktionstests unterschieden sich zwischen den Gruppen aber nicht.

 

Die Vorteile einer hochdosierten Vitamin-D-Einnahme ließen sich in dieser Untersuchung nicht belegen. Die Autoren halten eine routinemäßige Anwendung der Behandlung bei Frauen nach den Wechseljahren deshalb für nicht gerechtfertigt. Allerdings war die Teilnehmerzahl in der Studie gering und die Ergebnisse sind möglicherweise nicht verallgemeinbar, schreiben sie in "JAMA Internal Medicine". Auch könnten länger als ein Jahr angesetzte Therapien möglicherweise zu anderen Ergebnissen führen.

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