Vitamin-D-Mangel erhöht Risiko für MS

Schon länger besteht der Verdacht, dass Multiple Sklerose mit einem Vitamin-D-Mangel verbunden sein könnte. Tatsächlich begünstigt der Vitaminmangel die Entwicklung der Krankheit, so finnische Forscher.  Die Korrektur des Mangels kann das Krankheitsrisiko aber senken.


Vitamin D als Marker für das MS-Risiko

Die Multiple Sklerose (MS) ist eine chronische Erkrankung des zentralen Nervensystems. Bei der Autoimmunerkrankung wird der Schutzmantel von Nervenzellen vom eigenen Immunsystem angegriffen, sodass es im Nervengewebe zu Entzündungen kommt. Bei der meist schubhaft verlaufenden Erkrankung können Betroffene unter vielen verschiedenen Beschwerden leiden. MS ist bislan in der Schulmedizin nicht heilbar. Die Therapie besteht in einer Beeinflussung des fehlgeleiteten Immunsystems und in einer Behandlung der Beschwerden. 

Die Ursache der Krankheit ist unklar. Neben Erbkomponenten könnten eine ganze Reihe weiterer Faktoren für die Erkrankung empfänglich machen. Einer davon könnte Vitamin D sein. Viele Forschungsarbeiten fanden bereits Zusammenhänge zwischen einem Vitaminmangel und dem Auftreten sowie dem Verlauf der MS. Unklar war allerdings, ob der im Blut gemessene Wert geeignet ist, das MS-Risiko zuverlässig vorherzusagen.

Vitamin D kann das Risiko für Multiple Sklerose (MS) signifikant erhöhen, knüpfen jetzt die Ergebnisse einer aktuellen Studie im Fachjournal "Neurology" an bestehende Studienergebnisse an. Das Vitamin könnte demnach ein zuverlässiger Marker für das Erkrankungsrisiko sein. Wichtig ist demnach ein Ausgleich der Mangelerscheinung.


Forscher: Vitaminmangel ausgleichen!

Die Wissenschaftler hatten das Blut von mehr als 800 finnischen Frauen untersucht. Das Blut war im Rahmen einer finnischen Kohortenstudie an werdenden Müttern abgenommen worden, um vorgeburtliche Tests durchzuführen.

Zudem untersuchten die Forscher anhand eines nationalen Datenregisters, welche Frauen innerhalb von neun Jahren eine MS-Diagnose erhielten. 1.092 Frauen entwickelten in diesem Zeitraum eine MS. 

Der Vergleich mit mehr als 2.100 Frauen der Studie, die keine MS entwickelten, zeigte, dass 58 Prozent der Erkrankten und 52 Prozent der gesunden Frauen einen Vitamin-D-Mangel aufwiesen, der in der finnischen Bevölkerung allgemein häufig vorkommt. Frauen mit einem Vitaminmangel entwickelten zu 43 Prozent wahrscheinlich MS als Frauen mit höherem Vitaminspiegel im Blut.

Es zeigte sich, dass jedes Anheben der Vitaminwerte um 50 Nanomol pro Liter im Blut das Risiko für eine MS um 39 Prozent senken konnte. Die Forscher betonen, wie wichtig es ist, einen Vitaminmangel bei jungen Frauen und Frauen mittleren Alters zu beseitigen.

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