Väter beeinflussen Kindsentwicklung
Nicht nur das Alter von Müttern beeinflusst das Missbildungs- und Krankheitsrisiko des Nachwuchses. Väterliche Faktoren wie Alter und Alkoholkonsum schlagen ebenfalls zu Buche, wenn es um die Entwicklung des Kindes geht.
Alter, Lebensstil und andere Faktoren verändern Gene
Alter, Alkoholkonsum, Ernährung, Gewicht und psychologischer Stress des Vaters beeinflussen die Entwicklung des ungeborenen Kindes ebenso stark wie diese Faktoren der Mutter in spe dies auch tun. Zu diesem Schluss kommt eine Studie im "American Journal of Stem Cells".
Geburtsschäden und andere Erkrankungen des Nachwuchses entstehen wahrscheinlicher durch veränderte Genaktivitäten und veränderte Zellfunktionen, die von Faktoren wie dem Alter beeinflusst werden. Diese Veränderungen können über Generationen vererbt werden, so Forscher des Georgetown University Medical Center in Washington. Sie hatten Studien zum Thema analysiert.
Väter und Mütter beeinflussen Gesundheit der Kinder
Sie fanden Belege dafür, dass ältere Väter wahrscheinlicher Kinder haben, die Geburtsschäden entwickelten. Auch Autismus und Schizophrenie kommen beim Nachwuchs öfter vor, wenn die Väter bei der Zeugung bereits ein fortgeschrittenes Alter aufwiesen. Väterlicher Alkoholkonsum war mit einem geringen Geburtsgewicht, einer verringerten Hirngröße und einer verminderten kognitiven Funktion bei den Kindern verbunden.
Auch Übergewicht von Vätern wirkte sich auf deren Nachkommen aus. Diese waren häufiger übergewichtig, wiesen vergrößerte Fettzellen und Stoffwechselprobleme auf. Diabetes und bösartige Hirntumoren waren ebenfalls häufiger. Sogar psychologischer Stress des Vaters kann mit Folgen für das Kind einhergehen: Verhaltensprobleme kommen offenbar bei ihnen häufiger vor.
"Es ist bereits bekannt, dass Ernährungsfaktoren, hormonelle und psycholgische Einflüsse der Mutter die Organstruktur, zelluläre Reaktionen und die Genaktivität des Nachwuchses beeinflussen", so die Wissenschaftler. "Das Gleiche gilt allerdings für Väter. Dabei beeinflussen väterliche Faktoren nicht nur die Gesundheit des direkten Nachwuchses, sondern möglicherweise auch die der folgenden Generationen."