Überaktive Blase: Antibiotika könnten helfen
Viele Menschen leiden unter einer überaktiven Blase und leiden unter häufigem Urinlassen. Meist findet sich keine Ursache. Eine neue Studie zeigt: Manch einem könnten Antibiotika helfen.
Reizblase hat keine fassbare Ursache
Wer unter einer überaktiven Blase leidet, oft auch Reizblase genannt, muss häufig Urin lassen, auch wenn die Blase noch gar nicht voll ist. Der Blasenmuskel aber zieht sich spontan zusammen. In den USA gehört die Reizblase zu den zehn häufigsten chronischen Erkrankungen. Der Arzt kommt erst zu der Diagnose, wenn er keine fassbaren Ursachen für die Störung findet. Im Rahmen der Krankheit kann es auch zu einer Dranginkontinenz kommen. Dabei haben Patienten einen imperativen Harndrang und müssen umgehend Urin lassen. Ist das nicht möglich, kommt es zum ungewollten Urinverlust.
Vielleicht liege zumindest bei manchen Patienten eine Infektion zugrunde, so Forscher der University of Kent. Sie fanden bei einigen Patienten Hinweise auf eine geringgradige Entzündung. Diese könne zu einer erhöhten Nervenaktivität und Symptomen der Reizblase führen. Zudem wiesen sie in der Blasenwand Bakterien nach. Ein ursächlicher Zusmmenhang ist mit der im "American Journal of Physiology – Renal Physiology" veröffentlichten Studie nicht nachweisbar. Möglicherweise sollte die Krankheit klinisch neu klassifiziert werden. Bei manchen Patienten könnte eine längere Antibiotikabehandlung sinnvoll sein.