Trotz Erbrisiko kein gesünderes Leben
Selbst wenn einige ihr Erbrisiko für verschiedene Erkrankungen kennen, veranlasst sie das nicht zu einem gesünderen Leben, zeigt die Analyse von 18 Studien, heißt es im "Deutschen Ärzteblatt".
Für viele Erkrankungen lässt sich das Erbrisiko ermitteln
Erbfaktoren sind heutzutage bei annähernd allen Erkrankungen von Interesse und Gegenstand der Forschung. Den persönlichen genetischen Risiken etwa für Übergewicht, Herzkreislauferkrankungen oder die Zuckerkrankheit könnten Betroffene entgegenwirken, indem sie ihren Lebensstil anpassen. Dazu gehören natürlich gesunde Ernährung, ausreichende Bewegung, Nikotinverzicht und anderes.
Was passiert, wenn Patienten ihr Erbrisiko für verschiedene Erkrankungen mitgeteilt wird? Das war Gegenstand einer aktuellen Studie im "British Medical Journal".
Reaktion nach Mitteilung des persönlichen Erbrisikos bleibt aus
Offensichtlich reagierte keiner der Studienteilnehmer aus den 18 Studien mit einer Verhaltensveränderung. Alkoholkonsum, die Teilnahme an Vorsorgeuntersuchungen oder Medikamenteneinnahmen änderten sich nach Mitteilung des persönliches Risikos nicht. Die Kenntnis des eigenen Erbrisikos führte aber auch nicht vermehrt zu Depressionen und Angsterkrankungen, heißt es.
Die Beweiskraft einiger der in die Analyse eingeschlossener Studien sei zwar begrenzt, so die Forscher, nennenswerte Auswirkungen auf das Gesundheitsverhalten jedoch hätten die Ergebnisse schon zeigen müssen.