Tiefe Hirnstimulation hilft bei Tourette-Syndrom

Unbeabsichtigte Bewegungen und vokale und motorische Tics kennzeichnen das Tourette-Syndrom. Die tiefe Hirnstimulation kann Patienten mit starker Symptomatik helfen, ergab eine Untersuchung zum Thema.


Tourette-Syndrom: Schwere Tics beeinträchtigen Lebensqualität

Die tiefe Hirnstimulation ist eine chirurgische Behandlungstechnik, bei der mittels elektrischer Reize bestimmte Hirnregionen stimuliert werden. Sie kann Patienten mit schwerem Tourette-Syndrom helfen, wenn andere Therapien nicht wirksam sind, zeigt eine Studie im "Journal of Neurosurgery".

Demnach ist die Therapie effektiv und sicher und kann die Lebensqualität von Patienten deutlich verbessern. Patienten mit Tourette-Syndrom leiden unter motorischen und sprachlichen Tics, die meist bereits in der Kindheit beginnen und sich mit zunehmendem Alter verbessern. Seltener quälen neben den Tics auch noch Zwangsstörungen. Die Symptome können allerdings so schwer sein, dass sich Betroffene sozial isolieren und auch Schulbesuch und Arbeitsfähigkeit eingeschränkt bis unmöglich werden.


Hirnschrittmacher reduziert Tics

Forscher erhoffen nach ihrer Analyse von Behandlungsergebnissen zum Thema jetzt die Zulassung der Therapie durch die Food and Drug Administration (FDA).

Bei der tiefen Hirnstimulation von Tourette-Patienten wird Patienten eine Art Hirnschrittmacher implantiert, der elektrische Impulse abgibt und damit Nerven stimuliert. Dabei werden die Impulse individuell fein abgestimmt, sodass eine bestmögliche Kontrolle der Symptome möglich wird.

Den Studienergebnissen zufolge lassen sich Tics mit der Behandlung um bis zu 50 Prozent reduzieren und die Lebensqualität verbessern. 

Die tiefe Hirnstimulation wird auch bei anderen neurologischen Krankheiten wie Morbus Parkinson, Epilepsie sowie anderen Störungen eingesetzt. Schon andere Studien zeigten, dass die tiefe Hirnstimulationen auch Patienten mit Tourette-Syndrom langfristig helfen kann. Den meisten Untersuchungen zum Thema liegen aber nur wenige Patienten zugrunde, sodass viele Fragen noch ungeklärt sind. Bislang wird das Verfahren vor allem in Studien angewendet.

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