Teens: Gehirnerschütterung erhöht MS-Risiko

Erleiden Jugendliche eine Gehirnerschütterung, könnte das ihr Risiko für Multiple Sklerose erhöhen, ergab eine schwedische Untersuchung. Für Gehirnerschütterungen in der Kindheit fanden sie aber keinen Zusammenhang.


MS: Erb- und Umweltfaktoren spielen eine Rolle

Kopfverletzungen sind an sich schon nicht ungefährlich. Forscher fanden jetzt bei Jugendlichen mit Gehirnerschütterung einen Zusammenhang mit der Entwicklung einer späteren Multiplen Sklerose (MS). Dies zeige, wie wichtig ein Kopfschutz sei, so die Wissenschaftler der Universität Örebro. Dabei wäre ein Schutz nicht nur beim Fahrradfahren relevant, sondern auch bei anderen Sportarten. 

Der Untersuchung zufolge steigert eine Gehirnerschütterung von Teenagern ihr späteres MS-Risiko um 22 Prozent. Erleiden Jugendliche gar mehrere Kopfverletzungen, kann sich das Erkrankungsrisiko mehr als verdoppeln und bis auf 133 Prozent ansteigen. Offenbar tragen aber nicht alle Teenager das gleiche Risiko. 

Bei der MS spielt eine Kombination aus Erbkomponenten und Umweltfaktoren eine Rolle. Die meisten Jugendlichen mit Kopftrauma müssten sich keine Sorgen machen, so die Forscher. Doch einige Menschen sind für MS empfänglicher. Warum sich kein Zusammenhang zwischen MS und Gehirnerschütterungen in der Kindheit fand, darüber können die Wissenschaftler nur spekulieren.

In der Kindheit befindet sich das Gehirn in einer schnellen Entwicklung und ist möglicherweise weniger empfindlich gegenüber den Konsequenzen von Gehirnverletzungen. 


Forscher: Weitere Studien sind nötig

Den aktuellen im Fachjournal "Neurology" veröffentlichten Ergebnissen liegt eine Untersuchung von Kindern mit Gehirnerschütterung im Alter bis zehn Jahren und Jugendlichen zwischen elf und 20 Jahren zugrunde, die im Krankenhaus behandelt werden mussten. 

In einem nächsten Schritt wollen die Wissenschaftler den Einfluss von Erbfaktoren in Zusammenhang mit einer Gehirnerschütterung und späteren MS-Entwicklung untersuchen, aber auch andere mögliche Einflussfaktoren wie Infektionen näher beleuchten.

Bei der MS attackiert das eigene Immunsystem die Schutzhülle von Nerven im zentralen Nervensystem. Es entwickeln sich neurologische Symptome, die meist schubhaft auftreten. Auf Dauer sind bleibende Einschränkungen möglich.

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