Stoffwechselkrankheit - Mukoviszidose

Babys in Mecklenburg-Vorpommern können als bundesweit erste im Rahmen des Neugeborenen-Screenings auf die Stoffwechselkrankheit Mukoviszidose untersucht werden. Damit könnten betroffene Kinder frühzeitig diagnostiziert und schwere Organschäden vermieden werden. Die Untersuchung wird aus den Mitteln eines bis 2014 laufenden deutsch-polnischen EU-Projekts finanziert.

Ein Test auf Mukoviszidose ist bisher nicht im Katalog der von den Krankenkassen finanzierten Neugeborenen-Untersuchungen enthalten. Nun sollen die Ergebnisse des Projekts die Krankenkassen überzeugen, die Finanzierung der Untersuchung zu übernehmen. Eltern können freiwillig entscheiden, ob sie den Test machen lassen oder nicht.

Nach Angaben des Universitätsklinikums Greifswald wird eines von rund 3500 Kindern mit der schweren Stoffwechselkrankheit geboren. Die Ursache für die Erkrankung ist ein Fehler im Erbgut. In Lunge, Magen, Darm und Bauchspeicheldrüse werden klebrige Sekrete produziert. Betroffene leiden unter anderm an Husten, Atemnot und Verdauungsstörungen.

Die Beschwerden sind zunächst sehr unspezifisch. Oftmals werde die Diagnose erst nach Monaten oder Jahren festgestellt. Dann könnten Organe wie die Lunge bereits dauerhaft geschädigt sein. Im Nordosten gibt es nach Angaben von Mukoviszidose e.V. derzeit rund 115 Patienten. Spezialisten in Greifswald, Neubrandenburg, Rostock und Schwerin kümmern sich um sie.

In Polen wird die Untersuchung bereits seit mehreren Jahren standardmäßig durchgeführt. Betroffene Kinder profitieren von der frühzeitigen Untersuchung, weil ihnen damit ein höheres Maß an Lebensqualität gegeben werden kann.

Mit dem Mukoviszidose-Screening werden die Babys inMecklenburg-Vorpommern nun auf insgesamt 15 Krankheiten untersucht. Dazu wird den rund 13 000 Neugeborenen pro Jahr Blut aus der Ferse entnommen und im Labor in Greifswald untersucht.

Auch Polen profitiert von dem mit 2,5 Millionen Euro geförderten EU-Projekt. Ziel sei es, das Spektrum der im Screening erfassten Krankheiten in beiden Ländern - Polen und Deutschland - zu erweitern und ein grenzüberschreitendes Screening-Zentrum zu bilden. Auf polnischer Seite werden die Babys statt bisher auf drei nun künftig auf 14 Krankheiten untersucht. Dazu werden pro Jahr 20 000 Proben aus dem Raum Stettin in Greifswald analysiert.

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