Vibrationen lassen Pfunde purzeln

Sport hilft, Übergewicht zu reduzieren und das Risiko für Diabetes zu senken. Möglicherweise lässt sich sportliche Aktivität ersetzen, so Forscher. Ganzkörpervibrationen waren zumindest im Tierversuch ebenso wirksam.


Ganzkörpervibrationen lassen Muskeln arbeiten

Die Centers for Disease Controll and Prevention bezeichnen Übergewicht als ein vor allem in westlichen Ländern und den USA immer häufiger auftretendes Gesundheitsproblem, das sehr ernst und zudem teuer ist. Übergewicht erhöht das Risiko für viele Krankheiten – etwa des Herzens und des Kreislaufs oder des Stoffwechsels wie Diabetes mellitus.

Als eine der besten Möglichkeiten Übergewicht zu begegnen gilt Sport und Bewegung. Doch vielen Menschen fällt es aus unterschiedlichen Gründen schwer, sich regelmäßig zu bewegen. Wünschenswert wäre es gerade für diese Menschen, wenn Sport durch andere Maßnahmen ersetzt werden könnte, die vergleichbar wirksam ist.

Eine potentielle Alternative zu Sport untersuchten jetzt Forscher der Augusta University in Georgia: Ganzkörpervibrationen auf einer Vibrationsplatte können im Stehen, Sitzen oder Liegen den ganzen Körper bewegen. Eine vibrierende Maschine überträgt dabei ihre Energie auf den ganzen Körper, was dazu führt, dass Muskeln jede Sekunde etliche Male kontraktieren und entspannen.

Der therapeutische Nutzen wurden schon mehrfach untersucht. Auch die Europäische Weltraumorganisation testete das Verfahren bereits bei Astronauten, um deren Muskelmasse bei längeren Weltraumflügen zu erhalten. Im medizinischen Bereich wurde die Behandlung mit Ganzkörpervibrationen ebenfalls getestet. Studien untersuchten die Methode bereits zur Kräftigung von Kniemuskeln bei Frauen mit Arthrose oder zur Stärkung der Herzkreislauf-Fitness und der Muskulatur älterer Menschen.

In der aktuellen Untersuchung wollten die Forscher wissen, ob Ganzkörpervibrationen geeignet sind, Sport zu ersetzen. Die Forscher untersuchten im Tierversuch die Auswirkungen der Vibrationen auf Knochen und Muskeln.


Ganzkörpervibrationen und Lauftraining sind vergleichbar effektiv

Fünf Wochen alte Mäuse erhielten entweder 20 Minuten am Tag eine Vibrationsbehandlung oder sollten sich 45 Minuten am Tag auf dem Laufband bewegen oder nicht körperlich aktiv sein. Die Hälfte der Tiere war aber genetisch verändert worden. Sie reagierten nicht auf Leptin, ein Hormon, das das Gefühl der Sättigung vermittelt. Mäuse, die nicht auf Leptin reagieren können, neigen dazu, zu viel zu essen und sind deshalb für Übergewicht und Diabetes anfälliger.

Nach dem zwölfwöchigen Bewegungsprogramm zeigte sich, dass gentechnisch veränderte Mäuse mit Übergewicht und Diabetes ähnlich von Ganzkörpervibrationen profitierten wie von einem Laufbandtraining. Übergewichtige Tiere nahmen im Vergleich zu körperlich inaktiven Tieren weniger Gewicht zu, wenn sie Vibrationen oder Bewegung erhielten.

Zudem wiesen sowohl Mäuse mit Laufbandtraining als auch Tiere mit Ganzkörpervibrationen eine Zunahme der Muskelmasse auf sowie eine verbesserte Reaktion auf Insulin. Das Hormon Insulin sorgt dafür, dass Zucker aus der Blutbahn in die Körperzellen aufgenommen werden kann. Bei Diabetes mellitus Typ 2 reagieren die Körperzellen nicht mehr so empfindlich auf Insulin, sodass zu viel Zucker in der Blutbahn verbleibt und der Blutzuckerspiegel hoch ist. Dies schädigt unter anderem die Gefäße.

Die Studie wurde im Fachjournal "Endocrinology" veröffentlicht. 

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