Herzinfarkt nach Extremsport oft nicht bestätigt
Extreme Sportleistungen können zu einem Kreislaufzusammenbruch führen. Ein manchmal vermuteter Herzinfarkt entpuppt sich trotz erhöhter auf einen Infarkt hinweisender Blutwerte aber oftmals als nicht zutreffend. Dies fanden deutsche Kardiologen heraus.
Nach dem Sport erhöhte Herzinfarktparameter
Zusammenbrüche nach extremen sportlichen Leistungen wie nach einem Marathonlauf kommen immer wieder vor. Nicht selten werden aufgrund erhöhter Eiweißstoffe, die einen Hinweis auf einen Herzinfarkt geben, Herzkatheteruntersuchungen veranlasst. Doch nach extremen sportlichen Leistungen sind diese Werte auch erhöht, ohne dass ein Herzinfarkt vorliegt, so Wissenschaftler des Deutschen Herzkreislaufzentrums. Allerdings erhalten Betroffene oftmals unnötige Behandlungen.
Sogenannte Biomarker im Blut können auf einen Herzinfarkt hinweisen. Ein sehr wichtiger unter ihnen ist der Eiweißstoff Troponin. Menschen mit möglichen Symptomen eines Herzinfarkts werden diesbezüglich immer untersucht. Bei erhöhten Troponinwerten setzt eine Notfallbehandlung ein, bei der Patienten Medikamente zur Blutverdünnung erhalten und mithilfe einer Herzkatheteruntersuchung verschlossene Herzkranzgefäße entdeckt und behandelt werden, wenn möglich.
Die auf einen Herzinfarkt hinweisenden Troponinwerte sind aber nach extremen körperlichen Belastungen nicht aussagekräftig, ergaben zum einen die Untersuchung von 35 Studien und zum anderen Selbstversuche, bei denen die Ärzte selber an einem Marathon teilnahmen. Zusammenbrüche nach sportlichen Extremleistungen wären meist auf Flüssigkeitsmangel und Überlastung zurückzuführen, so die Forscher. Die Troponinwerte sind also nach der Belastung bei Sportlern erhöht, ohne dass dies einen Hinweis auf einen Herzinfarkt darstellt.