Soziale Lage bestimmt über Gesundheit und Tod

Der soziökonomische Status hat für Erkrankungen und deren Verlauf auch hierzulande Bedeutung. Eine aktuelle Untersuchung aus Schweden zeigt nun, dass er die Sterblichkeit nach Herzoperationen beeinflusst.

 

 

Studien: Wer ärmer ist, wird eher krank

 

Ob arm oder reich, in vielen Wohlstandsstaaten haben fast alle Bürger eine Krankenversicherung und sollten bei Erkrankungen medizinisch gut versorgt sein. Dennoch stellen Experten fest, dass sozioökonomisch Benachteiligte nicht nur ein erhöhtes Krankheitsrisiko aufweisen, sondern bei Erkrankungen häufiger auch schlechtere Verläufe ausweisen und möglicherweise eher sterben.

 

Eine aktuelle schwedische Studie zeigt, dass ein niedriges Haushaltseinkommen das Todesrisiko nach Herzoperationen erhöht. Der Zusammenhang zwischen einem geringen Einkommen und einem erhöhten Herzerkrankungs- und Todesrisiko ist schon länger bekannt. Doch die meisten Studien wurden an Bevölkerungen durchgeführt, die über keine flächendeckende Gesundheitsversorgung für annähernd alle Bürger verfügen. Ohne Krankenversicherung etwa wird natürlich seltener medizinische Hilfe in Anspruch genommen bzw. die medizinische Versorgung hängt in erster Linie vom Geldbeutel ab.

 

 

Armut: Bei gleicher Versorgung schlechtere Chancen?

 

In der nun im "Journal of the American College of Cardiology" veröffentlichten Studie hatten schwedische Wissenschaftler Patienten nach Herzoperationen über eine Zeit von 14 Jahren nachbeobachtet. Alle hatten den gleichen Zugang zu medizinischer Versorgung und zu qualitativ gleichwertigen Krankenhäusern. Dennoch zeigte sich der Zusammenhang zwischen Haushaltseinkommen und höherem Todesrisiko nach einem herzchirurgischem Eingriff. Der Zusammenhang blieb auch nach Berücksichtigung von zusätzlichen Erkrankungen und Herzkreislaufrisikofaktoren bestehen. Eine Manko der Studie: Lebensstilfaktoren, die den Verlauf der Erkrankungen beeinflussen können, wurden nicht untersucht.

 

Die Forscher betonen die Bedeutung einer weiteren Untersuchung des Zusammenhangs zwischen Einkommen, Gesundheit und Todesrisiko. Auch in Deutschland bestimmen soziale Unterschiede das Risiko von Krankheit und Tod, geht aus einem Bericht des Robert Koch Institut (RKI) hervor. 

 

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