Schwangerschaft: Vitamin D beeinflusst MS-Risiko

Während der Schwangerschaft Vitamin D einzunehmen, könnte das Risiko für die Multiple Sklerose beim Nachwuchs senken, ergab eine aktuelle Studie in der Fachzeitschrift "Neurology". 


Studien: Höhere Vitamin D-Werte könnten vor MS schützen

Multiple Sklerose (MS) ist eine Erkrankung des zentralen Nervensystems. Sie gilt als Autoimmunerkrankung, bei der körpereigene Immunzellen Nervengewebe angreifen. Die eigentlichen Ursachen sind unklar. Neben einer erblichen Anfälligkeit könnten verschiedene Umweltfaktoren für die Auslösung der MS bedeutsam sein. Nach Schätzungen sind mehr als zwei Millionen Menschen weltweit von der Krankheit betroffen.  

MS ist bisher nicht heilbar, doch Behandlungen können den Verlauf positiv beeinflussen. Die Forschung ist darauf ausgerichtet, den Ursachen der Erkrankung auf die Spur zu kommen und bessere Therapiemöglichkeiten zu finden. Verschiedene Untersuchungen haben bereits ergeben, dass höhere Vitamin D-Werte im Blut vor MS schützen könnten. Eine aktuelle dänische Studie lässt jetzt vermuten, dass auch der Vitamin-D-Wert während der Schwangerschaft wichtig sein könnte und höhere Werte den Nachwuchs möglicherweise vor der Entwicklung einer späteren MS schützen.

Vitamin D ist in geringen Mengen in verschiedenen Lebensmitteln enthalten. Der Mensch bildet das Vitamin mithilfe von Sonnenlicht selbst. In den nördlichen Gebieten der Erde ist die Bildung des Vitamins aufgrund der verminderten UV-Strahlung vor allem in den Wintermonaten oft unzureichend, sodass ein Vitamin D-Mangel sehr häufig vorkommt.


Hohe Vitaminwerte in Schwangerschaft machen MS unwahrscheinlicher

Die Wissenschaftler vom State Serum Institute in Kopenhagen untersuchten den Zusammenhang zwischen Vitamin-D-Werten bei Neugeborenen und deren Risiko, später im Leben an MS zu erkranken, in einer großen bevölkerungsbasierten Studie. Daten zu allen Geburten seit Mai 1981 und einer Krankheitsentwicklung bis 2012 lieferten die dänische MS-Datenbank und die Dänische Newborn Screening Biobank (DNSB).

Analysen ergaben, dass Studienteilnehmer mit den höchsten Vitamin-D-Werten zu 47 Prozent weniger wahrscheinlich MS entwickelten als jene mit den niedrigsten Vitaminwerten bei ihrer Geburt. Mit einem Anstieg der Vitaminwerte schien zudem ein geringeres Krankheitsrisiko verbunden zu sein.

Die Forscher vermuten, dass ein bereits während der Schwangerschaft bestehender Mangel an Vitamin D das MS-Erkrankungsrisiko erhöhen könnte. Die Ergebnisse könnten Diskussionen um eine Supplementation von Vitamin D in der Schwangerschaft befeuern.

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