Schwangerschaft: Kunsstoff-Chemikalie meiden

Bisphenol A ist eine chemische Substanz, die häufig in Kunststoff vorkommt. Auch schwangere Frauen kommen damit in Kontakt. Das kann sich auf den Nachwuchs auswirken, insbesondere auf den männlichen.


Bisphenol A wirkt wie weibliches Sexualhormon

Jungen, die vor der Geburt Kontakt zu Bishenol A (BPA) haben, entwickeln im Alter von zehn bis zwölf Jahren eher Depressionen und Ängste. Das ergab eine aktuelle Untersuchung in der Fachzeitschrift "Environmental Research".

Bisphenol A ist häufig in Kunststoffverpackungen, Plastikflaschen, Zahnversiegelungen und anderen Kunststoffmaterialien enthalten. BPA ist ein synthetisches Östrogen. Östrogene gehören zu den weiblichen Sexualhormonen. Das heißt, BPA besitzt eine hormonelle Aktivität. Man bezeichnet Chemikalien mit Hormonwirkung als endokrine Disruptoren. Bereits frühere Studien ergaben einen Zusammenhang zwischen dem vorgeburtlichen Kontakt mit der Substanz und Veränderungen des emotionalen Verhaltens bzw. erhöhter Aggressivität bei den Kindern sowie dem vermehrten Auftreten von Depressionen und Angst bei Jungen zwischen sieben und neun Jahren.

In der aktuellen Studie wurden 241 schwangere Frauen und die Kinder in einer Langzeitstudie untersucht. Die aufgenommene Menge an BPA von Müttern und Kindern untersuchten die Wissenschaftler anhand von Urinproben im ersten Drittel der Schwangerschaft und bei den Kindern im Alter von drei bis fünf Jahren. Im Alter von zehn bis zwölf Jahren nahmen die Kinder an Interviews teil, bei denen gezielt nach Symptomen von Depressionen gefahndet wurde. Zusätzlich nahmen die Kinder Selbsteinschätzungen ihrer Angst in Fragebögen vor.


BPA beeinflusst das Gehirn

Jungen, jedoch nicht Mädchen, die vorgeburtlich dem höchsten Level an BPA ausgesetzt waren, entwickelten mehr Symptome der Depression und Angst als jene, die dem niedrigsten ausgesetzt waren. Dies bestätige frühere Befunde und lasse vermuten, dass in der frühen Entwicklung das Gehirn männlicher Kinder besonders empfänglich ist, so die Forscher. Die Symptomatik sei besorgniserregend, da sie die Konzentrationsfähigkeit, die schulische Leistungsfähigkeit und auch Sozialkontakte der Jungen beeinflusse. 

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