Schwangerschaft: Alkohol kann immer schaden

Alkoholkonsum in der Schwangerschaft kann in jeder Menge dem Nachwuchs schaden, so britische Wissenschaftler. Auch wenig oder moderater Alkoholkonsum sollten schwangere Frauen unbedingt vermeiden.


Forscher: Diskussionen um Alkohol in Schwangerschaft beenden

Oftmals kursiert die Meinung, geringe Mengen an Alkohol in der Schwangerschaft würden dem ungeborenen Kind nicht schaden. Jede Menge an Alkohol in der Schwangerschaft könnte extrem langanhaltende Wirkungen bei den Kindern haben, warnen aber jetzt Psychologen der Binghampton University in Großbritannien. Sie stellten im Tierversuch fest, dass Kinder von Müttern, die während ihrer Schwangerschaft Alkohol zu sich genommen hatten, oftmals dauerhaft unter Angststörungen leiden. Die Probleme können demnach bis ins Erwachsenenalter anhalten. 

Fragen zu der erlaubten Alkoholmenge in der Schwangerschaft, die noch als sicher gelten kann, halten die Wissenschaftler deshalb für beantwortet. In der Schwangerschaft sollten Frauen ihrer Meinung nach gar keinen Alkohol trinken.

Die Wissenschaftler hatten Versuche an schwangeren Ratten unternommen. Die Tiere erhielten einmalig in sechs Stunden in der zwölften Woche ihrer Schwangerschaft Alkohol. Der Nachwuchs der Ratten wurde verschiedenen Tests unterzogen, um ihr Angstlevel zu messen. Besonders jugendliche männliche Tiere wiesen erhöhte Angstwerte auf. Dieser Effekt änderte sich allerdings im Erwachsenenalter, wenn die Tiere Alkohol erhielten. Sie wiesen dann weniger Angst auf, während sich dies bei dem weiblichen Nachwuchs nicht nachweisen ließ.


Einmaliger Alkoholkonsum in Schwangerschaft könnte bereits schaden

Den Forschern zufolge könnte das einmalige Trinken von Alkohol ausreichen, um den Nachwuchs nachhaltig zu beeinträchtigen. Welche Hirnstrukturen und Mechanismen für die veränderten Angstreaktionen ursächlich sind, muss in weiteren Studien geklärt werden. 

Viele Ergebnisse aus Versuchen an Mäusen oder Ratten sind auch auf den Menschen übertragbar. Die Forscher gehen davon aus, dass es sich bei Schwangerschaften von Frauen ähnlich verhalten könnte.

Die Studie wurde im Journal "Frontiers of Behavioral Neuroscience" veröffentlicht.

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