Schmerzpatienten gehen selten zum Spezialisten

Oberursel (dpa/tmn) - Menschen mit chronischen Schmerzen werden nur selten von einem Spezialisten betreut. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen forsa-Umfrage im Auftrag der Initiative «Wege aus dem Schmerz». Demnach sind 63 Prozent aller Patienten mit chronischen Schmerzen in ärztlicher Behandlung, der Rest wird gar nicht therapiert. Von denen, die sich in Behandlung befinden, werden mehr als zwei Drittel (68 Prozent) von ihrem Hausarzt betreut, aber nur 8 Prozent sind bei einem Schmerztherapeuten.

Die Hälfte von ihnen (50 Prozent) wurde vom Hausarzt dorthin überwiesen, andere kamen durch Bekannte (29 Prozent) oder eigene Recherche (17 Prozent) auf den Spezialisten. Der Umfrage zufolge wartet mehr als ein Drittel (35 Prozent) der Schmerzpatienten zwischen einem und sechs Monaten auf einen Termin bei einem Schmerztherapeuten.

Schmerzexperten empfehlen zur Linderung der chronischen Schmerzen vier Bestandteile: Neben medizinischer Therapie und medikamentöser Behandlung sind das Physiotherapie und Psychotherapie. Laut der Umfrage machen aber zum Beispiel nur 14 Prozent der Schmerzkranken begleitend eine Psychotherapie. Befragt wurden 1822 Patienten mit chronischen Schmerzen im Mai 2011.

In Deutschland gibt es schätzungsweise 12 Millionen Menschen mit chronischen Schmerzen. Ihnen stehen zwischen 500 und 600 schmerztherapeutische Einrichtungen zur Verfügung, Fachleute gehen aber von einem Bedarf von 3000 aus. Die Initiative wird von der Deutschen Schmerzliga, der Deutschen Gesellschaft für Schmerztherapie und der Deutschen Gesellschaft zum Studium des Schmerzes getragen.

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