Schlafstörung als Hinweis auf Alzheimer

Schlafstörungen können mit verschiedenen Krankheiten zusammenhängen. Neben Diabetes und anderen Krankheiten können Schlafprobleme möglicherweise auch auf eine Alzheimererkrankung hinweisen, finden Wissenschaftler heraus. 


Im Schlaf ist das Hirn aktiv und baut Proteine ab

Einschlaf- und Durchschlafstörungen sind verbreitet. In den USA sind laut Centers for Disease Control and Prevention (CDC) 50 bis 70 Millionen Menschen davon betroffen. Chronisch gestörter Schlaf kann vielen Erkrankungen den Weg bahnen, warnen die CDC. Neben Tagesmüdigkeit und eingeschränkten geistigen Leistungen weisen Studien auf einen Zusammenhang von Schlafstörungen mit Diabetes, Depressionen, Bluthochdruck, Übergewicht wie auch Krebs und einen vorzeitigen Tod hin.

Mit einer aktuellen Untersuchung im Journal "Neurology" lässt sich möglicherweise jetzt auch Morbus Alzheimer hinzufügen. Verschiedene Studien wiesen bereits auf einen möglichen Zusammenhang hin. Demnach könnten Schlafstörungen für die Entwicklung und das Fortschreiten der Demenz bedeutend sein.

Zum Beispiel könnten Schafunterbrechungen und der Mangel an Schlaf dazu führen, dass es zu Ablagerungen aus Proteinen im Gehirn kommt, wie sie für die Alzheimererkrankung typisch sind. Für den Abbau der Proteine benötigt das Gehirn nämlich Schlaf.


Schlafmangel als Risikofaktor für die Alzheimerdemenz

Wissenschaftler untersuchten nun 101 Menschen mit einem erhöhten Risiko für die Alzheimerdemenz, entweder, weil ein Elternteil an der Demenz litt oder weil sie Träger eines Risikogens waren, dem Apolipoprotein E-Gen. Die durchschnittlich 63 Jahre alten Studienteilnehmer wiesen normale kognitive Fähigkeiten auf. Sie wurden hinsichtlich ihrer Schafqualität untersucht und unterzogen sich einer Lumbalpunktion zur Entnahme von Nervenwasser. Das Nervenwasser kann Hinweise auf die Alzheimererkrankung liefern. Hier lassen sich typische Eiweißstoffe nachweisen.

Im Nervenwasser der Untersuchten, die unter Schlafstörungen litten, zeigten sich mehr biologische Marker der Alzheimererkrankung als bei Studienteilnehmern ohne Schlafprobleme. 

Es wäre wichtig, beeinflussbare Risikofaktoren für Alzheimer zu erkennen, so die Forscher. Möglicherweise träten Erkrankungen nach der Behandlung dieser Risikofaktoren erst Jahre später auf.

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