Schizophrenie: Magnetstimulation gegen Stimmen

Forscher identifizierten eine Hirnregion, die für das Stimmenhören bei Schizophrenie verantwortlich ist. Mit der transkraniellen Magnetstimulation lässt sich die Schwere des quälenden Symptoms reduzieren.


Schizophrene hören sehr häufig Stimmen

Die Schizophrenie ist eine schwere psychiatrische Erkrankung mit weitreichenden Auswirkungen, nicht nur für die betroffene Person, sondern auch für deren Umfeld. Etwa ein Prozent der erwachsenen Bevölkerung ist betroffen.

Die schweren Störungen im Verhalten, der Kognition und der Stimmung macht die Schizophrenie zu einer Krankhkeit, die nicht einfach zu behandeln ist. Auch ist die Krankheit individuell verschieden ausgeprägt und spricht unterschiedlich auf Therapien an. 
Halluzinationen können visueller oder taktiler Natur sein, am häufigsten ist das Hören von Stimmen. Das Symptom ist so häufig, dass es stark auf das Vorliegen einer Schizophrenie hinweist.

Die Stimmen – akustische verbale Halluzinationen – können bei den Patienten sehr verschieden sein. Sie sind oftmals bedrohlich, verwirrend und ängstigend und für Betroffene kaum von der Realität zu unterscheiden. Vielleicht hört jemand immer nur eine Stimme, vielleicht auch mehrere miteinander konkurrierende Stimmen. 


Studie: Ein Drittel der Patienten profitiert von Magnetstimulation

Die Herkunft der wahrgenommenen Halluzinationen zu identifizieren und das Symptom zu lindern, nahmen sich französische Forcher vor. Mit der nicht invasiven Technik der transkraniellen Magnetstimulation (TMS) lässt sich über Magnete die Hirnaktivität beeinflussen. Die Behandlung ist kaum mit Nebenwirkungen behaftet und ist bei Erkrankungen wie der Depression wirksam, wenn Medikamente nicht erfolgreich sind.

Mit der Technik lassen sich magnetische Impulse auf das Gehirn übertragen. Wird die magnetische Energie über den Schädel in schneller Reihenfolge übertragen, nennt sich das repetetive TMS (rTMS), was eine länger anhaltende der Hirnaktvität bewirkt.

Ob die rTMS akustische Halluzinationen wirksam beeinflussen kann, war bislang nicht sicher geklärt. An 59 Schizophreniepatienten fanden die Wissenschaftler jetzt erstmalig in einer kontrollierten Studie heraus, dass mehr als ein Drittel der mit rTMS behandelten schizophrenen Patienten eine Erleichterung ihrer Halluzinationen erfuhren, wenn ein bestimmtes Hirngebiet damit behandet wurde. Mit einer Scheinbehandlung gelang das nur bei gut neun Prozent.

Ihre vielversprechenden Studienergebnisse wurden im "Schizophrenia Bulletin" veröffentlicht.

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