Schädelverformung bei Babys

Besorgte Eltern, die ihr Neugeborenes aus Angst vor dem Plötzlichen Kindstod nur auf dem Rücken schlafen lassen, riskieren möglicherweise andere Beschwerden: Weil die Schädelknochen der Babys noch weich sind, flacht der Hinterkopf ab - und in schweren Fällen können Halswirbelsäule und Kieferknochen dauerhaft Schaden nehmen. Etwa jedes 200. Kind sei von Deformationen betroffen, schätzte Kinderchirurg Prof. Guido Fitze (Uniklinik Dresden) im Vorfeld eines Fachkongresses in Berlin (25.-28.3.). «Ich sehe jede Woche drei bis vier neue Fälle in meiner Sprechstunde. Das ist ein häufiges Problem.»

Um dies zu verhindern, sollten Eltern das Baby nachts auf ein Lagerungskissen betten, bei dem der Hinterkopf frei in der Luft schwebt. «Kommt es zu einer Abflachung des Hinterkopfes, sollte frühzeitig mit einer Therapie begonnen werden», betont Fitze. Leichte Deformitäten seien im ersten Lebensjahr durch manuelle Therapien wie Osteopathie oder Chiropraktik gut zu behandeln.

Bei stärkeren Verformungen helfe eine Helmtherapie: Dabei wird dem Baby ein Helm angepasst, der den schnell wachsenden Schädel binnen drei bis sechs Monaten wieder in die gewünschte Richtung lenkt. «Trägt das Kind diese Orthese 23 Stunden am Tag, sind die Ergebnisse sehr gut», berichtet Fitze.

Bis ins Vorschulalter besteht die Möglichkeit, dass sich Verformungen wieder auswachsen. «Schwere Verformungen, die auch die Gesichtspartie betreffen, sind nicht nur ein kosmetisches Problem», sagte Fitze. Sie können auch zu frühzeitiger Abnutzung der Halswirbelsäule und Fehlbelastung der Kiefergelenke führen. Seit einigen Jahren wird Eltern von Ärzten empfohlen, Neugeborene zum Schlafen auf den Rücken zu legen, um das Risiko für den Plötzlichen Säuglingstod zu minimieren.

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