Obstruktive Schlafapnoe erhöht OP-Risiko
Bei der obstruktiven Schlafapnoe kommt es während des Schlafs zur Atembehinderung und Atemaussetzern mit der Folge einer verminderten Sauerstoffversorgung. Schlafapnoepatienten tragen ein erhöhtes OP-Risiko, so deutsche Forscher. Das Risiko ist allerdings unkalkulierbar, wenn Betroffene und Ärzte gar nichts von der Atemstörung wissen.
Atemaussetzer in der Nacht können gefährlich sein
Die obstruktive Schlafapnoe entsteht, wenn die oberen Atemwege während des Schlafens verlegt sind. Im Bereich des oberen Rachens kollabieren Strukturen, sodass die Atemwege teilweise oder ganz blockiert sind. Dies stört nicht nur die Schlafqualität und kann sich mit Tagesmüdigkeit, Leistungseinbußen am Tag und depressiven Symptomen bemerkbar machen. Die Atemsaussetzer können auch lebensbedrohlich sein. Es stehen eine Vielzahl von Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung, die meist in Kombination angewendet werden.
Viele Patienten sind sich nicht bewusst, dass sie unter einer obstruktiven Schlafapnoe leiden. Möglicherweise wurden sie bereits darauf hingewiesen, dass sie nachts schnarchen und auch unregelmäßig atmen. Viele Betroffene machen sich aber zunächst keine Sorgen und gehen deshalb nicht zum Arzt.
Diagnose ist vor einer Operation besonders wichtig
Anästhesisten und Intensivmediziner des Universitätsklinikums Essen fanden jetzt heraus, dass die obstruktive Schlafapnoe besonders bei Patienten ohne Diagnose der Erkrankung das Operationsrisiko erhöht. Ähnlich wie im Schlaf würden atemöffnende Strukturen durch die Sedierung und Narkose geschwächt, sodass die Atemwege nur eingeschränkt frei oder gar blockiert sind. Dies könnte Operationskomplikationen nach sich ziehen.
Besonders vor Operationen ist es deshalb wichtig, zu wissen, ob Patienten an der Erkrankung leiden. Dies erfordert eine besondere Wachsamkeit des Anästhesisten. Möglicherweise lässt sich auf eine regionale Betäubung zurückgreifen und eine Allgemeinnarkose verhindern, heißt es im "Deutschen Ärztebatt".