Musik gegen Epilepsie

Das Gehirn von Epileptikern reagiert auf Musik anders als das von Menschen ohne Anfallserkrankung. Musik könnte eine neue Behandlungsform darstellen, um epileptischen Anfällen vorzubeugen. Ein Ersatz für bisherige Behandlungen ist das aber nicht, allenfalls eine Ergänzung bestehender Therapien.

 

 

Wie reagiert das Gehirn auf Musik?

 

Neurologen der Ohio State University glauben, dass Musik möglicherweise eingesetzt werden könnte, um Epilepsiepatienten vor Anfällen zu bewahren. Ihre kleine Studie stellten sie anlässlich der jährlichen Zusammenkunft der American Psychological Association vor.

 

Rund 80 Prozent der Epilepsien sind Temporallappenepilesien. Die Anfälle entstehen im Temporallappen des Gehirns. Musik wird in der Hörrinde im gleichen Gebiet verarbeitet, was die Forscher auf die Idee brachte, den Einfluss von Musik auf die Hirnaktivität zu untersuchen. Sie verglichen dazu die Verarbeitung von Musik bei Epilepsiepatienten mit der von Menschen ohne Anfallserkrankung. Insgesamt 21 Patienten mit Epilepsie nahmen an der Untersuchung teil.

 

 

Synchronisation der Hirnwellen mit Musik

 

Die Wissenschaftler zeichneten die Muster der Hirnwellen der Studienteilnehmer auf. In den ersten zehn Minuten wurden die Teilnehmer absoluter Stille ausgesetzt und anschließend zehn Minuten der Musik. Zum Einsatz kamen drei Musikstücke, u.a. Mozart. Nach dem Hören des ersten Musikstückes folgte eine zehnminütige Pause, dann das zweite Stück mit folgender Pause und dann das dritte mit folgender Pause. Mit welchem Musikstück begonnen wurde, blieb dem Zufall überlassen.

 

Den Ergebnissen zufolge wiesen Epileptiker eine höhere Gehirnaktivität auf als gesunde Menschen. Die Hirnaktivität wurde mittels Elektroenzephalographie (EEG) aufgezeichnet. Wichtiger noch scheint, so die Forscher, dass die Hirnwellen von Epilepsiepatienten besonders im Temporallappen des Gehirns mehr mit der Musik synchronisiert waren. Möglicherweise lassen sich die neuen Erkenntnisse in der Epilepsietherapie nutzen. Gängige Therapien wird das aber nicht ablösen.

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