Methoden der künstlichen Befruchtung

Weltweit haben nach Expertenschätzungen zwischen 10 und 20 Prozent der Paare Probleme bei der Fortpflanzung. Medizinern stehen heute mehrere Verfahren zur Verfügung, um zu helfen. Weil die Erfolgsaussichten relativ gering sind, sind pro Paar meistens mehrere Versuche nötig.

Bei der künstlichen INSEMINATION wird das aufbereitete Sperma des Mannes zu einem passenden Zeitpunkt direkt in die Gebärmutter der Frau gespritzt, um den Weg zur Eizelle zu verkürzen. Meist werden dafür besonders bewegliche Spermien gewählt. Die Erfolgsaussichten für eine Schwangerschaft liegen bei etwa 5 bis 15 Prozent pro Zyklus. Über die Zahl der so gezeugten Kinder gibt es nach Expertenangaben keine genauen Daten.

Seit der Zeugung des weltweit ersten Retortenbabys Louise Brown 1978 können Ärzte Eizellen auch außerhalb des Körpers befruchten. Diese IN-VITRO-FERTILISATION (IVF) benutzen Mediziner bei bestimmten Fruchtbarkeitsproblemen der Frau wie etwa einem Eileiterverschluss. Hierfür wird zunächst mit Hormonpräparaten die Eizellreifung stimuliert. Die gereiften Eizellen werden anschließend abgesaugt, im Labor von den Samenzellen des Mannes befruchtet und der entstehende Embryo in die Gebärmutter der Frau eingepflanzt. Allein in Deutschland gab es 2010 nach den jüngsten Zahlen der Deutschen Gesellschaft für Reproduktionsmedizin 9143 derartige Behandlungen. Etwa jeder dritte so gezeugte und eingepflanzte Embryo führt zu einer Schwangerschaft. Meist werden mehrere Embryonen eingepflanzt.

In einem alternativen Verfahren (IN-VITRO-MATURATION; IVM) werden die Eizellen unreif entnommen und reifen im Labor, wodurch der Frau die Hormonbehandlung weitgehend erspart bleibt.

Die neuere INTRA-CYTOPLASMATISCHE SPERMA-INJEKTION (ICSI) kommt bei Fruchtbarkeitsproblemen des Mannes zum Einsatz. Der Ablauf ist zunächst derselbe wie bei der IVF, zur Befruchtung wird jedoch eine Samenzelle unter einem Mikroskop direkt in die Eizelle gespritzt. Die ICSI ist nach Zahlen der Mediziner heute deutlich häufiger als die IVF. Die Deutsche Gesellschaft für Reproduktionsmedizin registrierte für 2010 mehr als 31 000 derartige Behandlungen in Deutschland. Die Erfolgsaussichten sind demnach ebenso hoch wie bei der IVF.

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