Mehr Geld für Kassenärzte

Nach den Krankenhäusern, den Krankenhausärzten und den Apothekern bekommen auch die Kassenärzte mehr Geld: Zwischen 590 und 800 Millionen Euro sollen sie im kommenden Jahr zusätzlich bekommen.

Für die rund 150 000 Kassenärzte und Psychotherapeuten in Deutschland gibt es im kommenden Jahr mehr Geld: Das Gesamthonorar für sie steigt zwischen 590 und 800 Millionen Euro. Auf diesen Korridor verständigten sich die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) und der Spitzenverband der Krankenkassen nach monatelangen Verhandlungen im Erweiterten Bewertungsausschuss unter Vorsitz eines neutralen Sachverständigen.

Laut KBV liegt die Erhöhung bei rund drei Prozent. Ob der vereinbarte Finanzrahmen letztlich eingehalten wird, ist aber noch offen, da nur die Preise, nicht aber die abzurechnende Leistungs-«Menge» festgeschrieben wurden. Über Mengenzuwächse ist noch auf Landesebene zu verhandeln.

In die medizinische Grundversorgung sollen 2014 rund 140 Millionen Euro zusätzulich fließen: Jeweils 70 Millionen Euro an die Haus- und an die Fachärzte. Rein rechnerisch läuft die Vereinbarung auf ein Plus zwischen 3900 und 5300 Euro pro Arzt hinaus, allerdings werden die Mediziner unterschiedlich bezahlt.

Die Erhöhung berücksichtigt nach den Worten von KBV-Chef Andreas Köhler die Kostensteigerungen in den Praxen. «Der nächste Schritt hin zu einer planbaren festen Einzelleistungsvergütung ist damit leider verschoben worden», kritisierte er. Dies müsse 2014 erreicht werden.

Aus Sicht der Kassen ist das Ergebnis ein vertretbarer Kompromiss, da er Kostensteigerungen in den Arztpraxen ausreichend berücksichtige und mehr Geld für die haus- und fachärztliche Grundversorgung einschließe. Was der einzelne Arzt im kommenden Jahr tatsächlich an Honorarplus erhalte, stehe erst fest, wenn in den Regionen über den Anstieg des Behandlungsbedarfs verhandelt sei, sagte die Vizesprecherin des Kassen-Spitzenverbandes, Ann Marini.

Zu dem vereinbarten Erhöhungsrahmen für die Ärztehonorare kommen nach Einschätzung der Kassen vermutlich noch Mehrausgaben - etwa für ambulantes Operieren und Gesundheitsprävention oder Vorsorge in Höhe von etwa 200 Millionen Euro hinzu. Damit sei mit einem Gesamtanstieg der Arztausgaben in 2014 um bis zu einer Milliarde Euro zu rechnen.

Die Entscheidung im Erweiterten Bewertungsausschusses fiel bereits am Mittwochabend, wurde aber erst am Donnerstag bekannt. Die Rücklagen von Krankenkassen und Gesundheitsfonds summierten sich Ende Juni auf knapp 28 Milliarden Euro.

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