Kurzsichtigkeit durch Smartphones

Die Zahl der Kurzsichtigen in Deutschland ist hoch und wird laut Experte weiter zunehmen. Eine der Hauptursachen ist in der Nutzung von Smartphones – bereits von Kindern – zu suchen, berichtet das "Deutsche Ärzteblatt".


Kurzsichtigkeit als neue Volkskrankheit?

Mehr als die Hälfte der Abiturienten und Hochschulabsolventen ist kurzsichtig, ergab eine Studie der Universität Mainz. Eine weitere Zunahme dieser Zahlen befürchtet Anselm Jünemann, Direktor der Augenklinik an der Uni Rostock. Hauptgrund sei die zu wenig verbrachte Zeit im Freien bereits von Kindern und Jugendlichen und die Nutzung von Smartphones. Die andauernde Naharbeit sei für die Kurzsichtigkeit verantwortlich zu machen. Die Fehlsichtigkeit habe für Gesellschaft und Krankheitskosten Folgen.

Permanente Nahsicht bedeutet für das Auge einen Reiz zu wachsen. Der Augapfel wird länger. Dieser Prozess ist nicht umkehrbar. Je stärker die Kurzsichtigkeit und je höher die Anzahl der Dioptrien, desto länger ist der Augapfel. Dies sei laut Experten vergleichbar einem Luftballon: Je stärker man diesen aufblase, desto dünner werde die Wand. Folge sei eine schlechtere Durchblutung und ein Abbau der Netzhaut. Die Augenexperten befürchten eine neue Volkskrankheit.


Fehlsichtigkeit kann Berufsausschluss bedeuten

Der Berufsverband der Augenärzte trägt laut Jünemann diese Einschätzung mit. Doch wären die Einflussmöglichketen von Augenärzten gering. Verbandsprecher und Augenarzt Georg Eckert setzt auf Aufklärung und Bewusstseinsänderung. Angesichts der Verbreitung von Smartphones und anderen gesellschaftlichen Gesundheitsproblemen wie Fettleibigkeit ist der Arzt allerdings skeptisch. Selbst wenn die Gefahren eines Verhaltens bekannt seien, ändere das nicht die zunehmenden Anzahl Betroffener. Eine starke Fehlsichtigkeit bedeute den Ausschluss von manchen Berufen, so der Mediziner. Zum Beispiel würden Piloten von dem Beruf ausgeschlossen, wenn sie eine starke Fehlsichtigkeit aufweisen. 

Die Entwicklung beobachtet offenbar auch die Lufthansa. Erstbewerber müssen dem Airline-Sprecher Jörg Waber zufolge eine Sehkraft von 100 Prozent aufweisen. Eine Seeschwäche von plus oder minus drei Dioptrien ist möglich, wenn sich diese mit Brillen oder Kontaktlinsen korrigieren lässt.

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