Künstliche Befruchtung als Herzrisiko
Aktuelle Studien weisen darauf hin, dass künstliche Befruchtung des Risiko späterer Herzkreislauf- und Stoffwechselerkrankungen erhöht, so Forscher anlässlich des Kongresses der Kardiologischen Gesellschaft (ESC) in London.
"Retortenbabys" haben erhöhtes Gefäßrisiko
So wies eine Studie bei künstlich gezeugten Babies eine deutliche Funktionsstörung von Gefäßen nach. Auch die Wände der Halsschlagader erwiesen sich als deutlich dicker als bei natürlich gezeugten Babys. Natürlich gezeugte Geschwister von aus künstlicher Befruchtung hervorgegangenen Babys sowie deren Eltern wiesen diese Gefäßveränderungen nicht auf.
Wissenschaftler sind deshalb der Meinung, dass die Gefäßveränderung allein auf die künstliche Befruchtung zurückzuführen ist. Bei den Betroffenen lässt sich früh ein erhöhter Blutdruck feststellen. Tierversuche zeigten, dass die künstliche Befruchtung an sich ein Risikofaktor für einen Bluthochdruck und eine vorzeitige Gefäßalterung darstellt.
Erbgutveränderung stammt nicht von Eltern
Ursache sind sogenannte epigenetische Veränderungen. Dabei handelt es sich um Veränderungen des Erbgutes, die jedoch nicht von den Eltern weitergegeben wurde. Diese neu entstandenen Erbgutveränderungen können aber offenbar auch an folgende Generationen weitergegeben werden. Im Tierversuch waren es die männlichen Tiere, die die Genveränderung übertrugen.
Aufgrund der immer häufiger angewandten künstlichen Befruchtung wird erwartet, dass sich diese in Zukunft an einer erhöhten Häufigkeit von Herzkreislauferkrankungen niederschlagen wird.