Kinder: Fettleibigkeit weltweit verzehntfacht

Seit 1975 hat sich die Häufigkeit von Fettleibigkeit bei Kindern weltweit verzehntfacht. In fünf Jahren ist damit zu rechnen, dass mehr Kinder fettleibig als untergewichtig sind, heißt es in einem Bericht des Imperal College London in Zusammenarbeit mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO).


Übergewicht auch in ärmeren Regionen der Erde 

Über 1.000 Forscher untersuchten den Body Mass Index (BMI) von annhähernd 130 Millonen Menschen aus 200 Ländern der Erde. Der BMI ist ein Maß zur Abschätzung des Körpergewichts im Verhältnis zur Körpergröße. Es zeigte sich, dass sich die Häufigkeit von Fettleibigkeit bei Kindern in den vergangenen vier Jahrzehnten verzehntfacht hat. Während 1975 weltweit fünf Millionen Mädchen und sechs Millionen Jungen fettleibig waren, stieg die Zahl 2016 auf 16 Millionen Mädchen und 74 Millionen Jungen.

Der höchste Anstieg fettleibiger Kinder ist dabei in Ostasien und englischsprachigen Ländern mit hohen Einkommen wie USA, Australien, Kanada, Neuseeland, Irland und Großbritannien zu verzeichnen. Unter diesen Ländern liegen die USA an der Spitze. Aber auch in ärmeren Ländern breitet sich die Fettleibigkeit unter Kindern zunehmend aus. In Nord- und Mittel- beziehungsweise Ostafrika zeigen sich steigende Zahlen von kindlicher Fettleibigkeit.

Auf der anderen Seite steht die steigende Häufigkeit untergewichtiger Kinder. 2016 waren weltweit 75 Millionen Mädchen und 117 Millionen Jungen moderat oder stark untergewichtig.

Auch bei Erwachsenen ist eine Zunahme von Übergewichtigkeit zu verzeichnen. 1974 waren 100 Millionen Erwachsene fettleibig, 2016 waren es 671 Millionen.


Forscher fordern Maßnahmen zur Bekämpfung von Übergewicht

Die besorgniserregende Entwicklung reflektiere unter anderem die globalen Auswirkungen des Marketings der Lebensmittelindustrie, so Studienleiter Majid Ezzati. Gesunde, nährstoffreiche Nahrungsmittel wären für arme Menschen oftmals zu teuer.

Die Ergebnisse der Unterschung ließen die Vorhersage einer Generation von Kindern zu, die fettleibig sind, aber zugleich mangelernährt. Der Zugang von nährstoffreichen und gesunden Lebensmitteln zuhause und in der Schule müsste verbessert werden. Über Bestimmungen und Steuern ließe sich der Konsum ungesunder Nahrungsmittel steuern. 

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