Unfruchtbarkeit durch Heben und Schichtarbeit?

Frauen, deren Job sie körperlich sehr beansprucht, leiden möglicherweise unter einer verminderten Fruchtbarkeit. Auch Schichtarbeit kann dazu beitragen, dass die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft sinkt.


Eireserve und Hormon lassen Aussagen zur Fruchtbarkeit zu

Frauen, die eine Schwangerschaft planen, sollten über die möglichen negativen Auswirkungen von schwerer körperlicher Arbeit und Schichtarbeit auf die Fruchtbarkeit Bescheid wissen, so US-Wissenschaftler. Bereits frühere Studien hatten sich mit einem Zusammenhang zwischen Beruf und Fortpflanzung bei Frauen beschäftigt und eine Verbindung herstellen können. Kenntnisse darüber sind wichtig, um Faktoren zu identifizieren, die Vorhersagen über die Dauer bis zu einer eintretenden Schwangerschaft und der Wahrscheinlichkeit einer vorzeitigen Beendigung der Schwangerschaft durch Frühgeburt erlauben. Die meisten bisherigen Studien zum Thema untersuchten jedoch Biomarker der Fruchtbarkeit wie Funktion der Eierstöcke oder Hormone nicht, so die Forscher, sodass unklar ist, ob Arbeitsplatzfaktoren die biologische Fähigkeit des Kinderkriegens von Frauen beeinflussen.

In der aktuellen Studie nahmen 473 Frauen teil, die sich im Massachusetts General Hospital einer Fruchtbarkeitsbehandlung unterzogen hatten. Die Wissenschaftler untersuchten die "Eireserve" der Frauen. Die Eireserve ist die Menge an verbleibenden Eiern und die Höhe des follikelstimulierenden Hormons (FSH). Diese nehmen mit zunehmendem Alter ab, sodass die Fruchtbarkeit sinkt. Daneben untersuchten die Wissenschaftler die Reaktion auf einen ersten Zyklus der künstlichen Befruchtung an 313 der Frauen.

Alle Frauen machten Angaben zu den körperlichen Herausforderungen im Beruf und die Arbeitszeiten. Auch die körperliche Aktivität in der Freizeit wurde erfragt. Vier von zehn Frauen gaben an, regelmäßig schwer heben zu müssen, eine von vier Frauen schätzte den Job als moderat anstrengend bis sehr anstrengend ein. 91 Prozent der Frauen wiesen reguläre Tagesarbeitszeiten auf. Die Frauen waren durchschnittlich 35 Jahre alt und normalgewichtig.


Übergewichtige Frauen besonders gefährdet

Frauen mit körperlich sehr anspruchsvollen Jobs hatten eine verminderte Eireserve. Auch Schichtarbeiterinnen wiesen weniger reife Eier auf. Frauen mit körperlich anstrengenden Tätigkeiten, die künstlich befruchtet wurden, wiesen eine um 8,8 Prozent reduzierte Eireserve und 14,1 Prozent weniger reife Eier auf als Frauen ohne regelmäßige körperliche Herausforderungen im Job.

Besonders negative Auswirkungen zeigten sich bei übergewichtigen oder fettleibigen Frauen, die schwer heben mussten, heißt es im Journal "Occupational and Environmental Medicine".

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