Job: Unfaire Behandlung fördert Krankenstand
Wer im Job unfair behandelt wird, wird nicht nur eher krank, sondern nimmt wahrscheinlich auch längere krankheitsbedingte Auszeiten in Anspruch, ergab eine schwedische Studie der UEA's Norwich Business School in Zusammenarbeit mit der Universität Stockholm.
Beinflussen unfairer Chef und unsicherer Arbeitsplatz Krankenstand?
Krankschreibungen sind für Arbeitgeber und Gesundheitsorganisationen eine große Belastung. Faktoren, die dazu bitragen, sind aber oftmals im näheren Arbeitsumfeld zu finden, ergaben Studien zum Thema. Es zeigte sich bereits, dass eine geringe Kontrolle über die Arbeit und Entscheidungen zum Krankenstand beitragen. Relativ neu ist die Berücksichtigung der von Arbeitnehmern empfundenen Fairness am Arbeitsplatz als Risikofaktor für Krankschreibungen. Die als interaktionale Gerechtigkeit bezeichnete Fairness beschreibt die Behandlung von Beschäftigten durch den Vorgesetzten.
Die schwedischen Forscher untersuchten die Daten von 19.000 Erwerbstätigen hinsichtlich der Beziehung zwischen der Fairness am Arbeitsplatz und dem Krankenstand. Sie untersuchten auch, welche Auswirkungen ein als unsicher wahrgenommener Arbeitsplatz auf das Vorkommen und die Länge von Krankheitszeiten hat.
Fairness beugt Arbeisausfall vor
Es zeigte sich, dass empfundene Ungerechtigkeiten am Arbeitsplatz zu häufigen und kürzeren Fehlzeiten aufgrund von Krankheit führen. Aber auch das Risiko längerer Ausfälle aufgrund von Krankheiten stieg unabhängig von anderen Faktoren wie Sicherheit des Arbeitsplatzes, Alter, Geschlecht oder Position an. Doch auch eine Jobunsicherheit erhöhte das Risiko krankheitsbedingter Fehlzeiten.
Die Forscher betonen, wie wichtig es sei, Anstrengungen zu unternehmen, dass Arbeitnehmer fair behandelt werden. Ein gesundes Arbeitsumfeld könne Erkrankungen vorbeugen. Besonderes Augenmerk sollte auf die Auswahl von Vorgesetzten gelegt werden und diese hinsichtlich Fairness und Gerechtigkeit weitergebildet werden. Ein entsprechendes Training habe sich bereits als erfolgreich erwiesen.
Die Studie wurde im Journal "BMC Public Health" veröffentlicht.