Internetsucht: Weniger Mitgefühl bei Süchtigen?

Internetabhängige haben weniger Mitgefühl, so Ulmer Forscher. Ob der Mangel an Empathie durch die Internetnutzung entsteht oder ob er erst für die Sucht anfällig macht, ist unklar, heißt es im "Deutschen Ärzteblatt".

 

 

Forscher testen Empathie

 

Deutsche Forscher untersuchten den Zusammenhang zwischen Mitgefühl bzw. Empathie und problematischer Nutzung des Internets. Sie wollten damit herausfinden, ob Persönlichkeitsmerkmale mit einer Internetsucht in Zusammenhang stehen. Sie untersuchten 600 Studenten aus Deutschland und China.

 

Wenn Online-Spiele und soziale Netzwerke so zeitraubend werden, dass Schule, Studium, Job und soziale Kontakte vernachlässigt werden, besteht vielleicht ein Abhängigkeitsproblem. Wahrscheinlich sind aber bestimmte Personen anfälliger für die Internetabhängigkeit als andere. Besonders häufig sind Jugendliche in Asien betroffen, wobei unklar ist, warum das so ist.

 

Wissenschaftler aus Ulm untersuchten nun Studentinnen und Studenten und erfassten, wie gut sie die Gemütslagen anderer erfassen und deren Reaktionen vorhersagen konnten. Per Online-Fragebogen beantworteten die Teilnehmer Fragen zu der im Internet verbrachten Zeit, der Art der Onlinetätigkeit und weitere Fragen.

 

 

Vor allem Jugendliche und junge Erwachsene sind abhängig

 

Im Ergebnis zeigte sich ein deutlicher Zusammenhang zwischen Mangel an Empathie und Internetabhängigkeit. Der Zusammenhang hing nicht vom Alter, Geschlecht oder der Bildung ab. Die Frage ist jedoch, ob eine Internetabhängigkeit zu mangelnder Empathie führt oder Menschen mit mangelnder Empathie eher internetsüchtig werden.  

 

In Deutschland sind bis zu ein Prozent der 14- bis 64-Jährigen internetabhängig, ergab eine Studie der Universitäten Lübeck und Greifswald aus dem Jahr 2010. 4,6 Prozent dieser Altersgruppe gelten als problematische Nutzer. Jugendliche und junge Erwachsene sind häufiger betroffen: 2,4 Prozent gelten als abhängig, 13,6 Prozent legen eine problematische Internetnutzung an den Tag.

Quellenangabe für Zitate

Inhalte dieser Webseite dürfen für kommerzielle und nichtkommerzielle Zwecke ohne Rückfragen auszugsweise zitiert werden. Bedingung dafür ist die Einrichtung des folgenden Links als Quelle des Zitates: https://www.qimeda.de/news/gesundheit/internetsucht-weniger-mitgefuehl-bei-suechtigen-4918

Das Informationsangebot von Qimeda dient ausschließlich Ihrer Information und ersetzt in keinem Fall die persönliche Beratung oder Behandlung durch einen ausgebildeten Arzt. Die Inhalte von Qimeda dürfen nicht zur Erstellung eigenständiger Diagnosen oder Eigenmedikationen verwendet werden.