Infektionen mit Hantaviren nehmen zu

Dieses Jahr ist eine Zunahme von Hantainfektionen in Deutschland zu verzeichnen, berichtet das "Deutsche Ärzteblatt" und beruft sich auf Zahlen des Robert-Koch-Instituts (RKI). 136 Fälle wurden demnach bereits bis Mitte März registriert.


Hantafieber: Grippeähnliche Beschwerden

Rötelmäuse und andere Nagetiere können das Hantavirus übertragen. Die Mäuse ernähren sich unter anderem von den Früchten der Buche, den Bucheckern. Menschen können sich in Wald, Garten, Scheunen, Ställen oder Kellern über die Ausscheidungen der Tiere etwa in Staub mit dem Hantavirus infizieren. Die Infektion kann zu einem hämorrhagischen Fieber mit grippeähnlichen Beschwerden wie Fieber Kopf-, Bauch- und Rückenschmerzen sowie Blutdruckabfall und Nierenfunktionsstörungen führen. Auch Nierenversagen kann vorkommen. 

Die Häufigkeit von Hantainfektionen in Deutschland schwankt stark. Letztes Jahr war es beispielsweise bis Mitte März nur zu 38 Infektionen gekommen. Im gesamten Jahr zählte das RKI 182 Fälle, im Jahr 2012 waren es dagegen mehr als 2.800.


Staub als Infektionsquelle

Die meisten Erkrankungen ereignen sich dem Bericht zufolge in Baden-Württemberg. Hier wird dieses Jahr mit über 2.400 Erkrankungen gerechnet. Ursache der diesjährigen erhöhten Krankheitsaktivität könnten die hohen Erträge von Buchen im vergangenen Jahr sein. Da sich Rötelmäuse bevorzugt von Bucheckern ernähren, dürfte die Population dieses Jahr sehr stark sein. 

Experten empfehlen vor allem in Wäldern mit hohem Buchenbestand, den Kontakt mit Ausscheidungen zu vermeiden. Vorsicht ist bei Holzarbeiten in Wald und Garten, aber auch bei Reinigungsarbeiten in Schuppen, Scheunen, Ställen und Kellern geboten. 

Hantaviren sind auf der ganzen Welt verbreitet. Namensgebend ist der Grenzfluss Hantan in Korea. Während des Koreakriegs erkrankten etwa 3.000 Soldaten an einem schweren hämorrhagischen Fieber. 1977 ließ sich das auslösende Virus isolieren. Speichel, Kot und Urin infizierter Tiere enthalten die krankmachenden Viren. Der Krankheitserreger kann beispielweise über kontaminierten Staub eingeatmet werden.

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