Implantat soll Herzinfarkt verhindern
Ein neues Implantat soll die ersten Symptome eines Herzinfarktes erkennen und ihn damit verhindern. Nach Angaben des Universitäts-Herzzentrums Freiburg/Bad Krozingen wurde das Gerät erstmals in Europa zwei Patienten eingesetzt. Das Implantat namens «Guardian» (Wächter) wird wie ein Herzschrittmacher in den Brustraum eingepflanzt und ist über einen dünnen Draht mit dem Herzen verbunden. Zurzeit darf das Verfahren nur bei Teilnehmern einer Studie angewendet werden. An der Studie beteiligen sich der Klinik zufolge allein in den USA 80 Zentren mit bisher knapp 500 Patienten. Ob und wann das Implantat in Deutschland auf den Markt kommt, ist noch unklar.
Das Verfahren zielt auf Hochrisikopatienten ab. Das sind etwa Patienten, die ein besonders hohes Risiko für einen Gefäßverschluss haben, oder bei denen beim ersten Herzinfarkt keine oder nur untypische Symptome aufgetreten sind.
Das Implantat erkennt eine Mangeldurchblutung des Herzens und warnt den Patienten auf einem kleinen Zusatzgerät außerhalb des Körpers visuell und akustisch. Verschlossene Herzkranzgefäße könnten so im Herzkatheterlabor rechtzeitig wieder geöffnet werden. Zu einem Herzinfarkt kommt es, wenn der Herzmuskel durch den Verschluss von Blutadern nicht mehr mit ausreichend Sauerstoff versorgt werden kann. Dann sterben mitunter große Bereich des Herzmuskels.
Es wird darauf hingewiesen, dass bei jedem operativen Eingriff Risiko und Nutzen abzuwägen sind. Bei dieser Implantation ist das Risiko durch die Operation jedoch sehr klein. Es handelt sich aber um ein Gerät für eine ganz spezielle Patientengruppe.