Hornhautentzündung durch Akanthamöben?

Bessert sich eine Hornhautentzündung bei einem Kontaktlinsenträger weder mit Antibiotika noch mit anti-viralen Medikamenten, kann eine Akanthamöben-Infektion die Ursache sein. Die Einzeller kommen unter anderem im Leitungswasser vor und können sich in die Hornhaut des Auges einnisten. Darauf weist die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG) in Berlin hin. Die Amöben gelangen ins Auge, wenn die Linsen mit Leitungswasser abgespült, nicht ausreichend gereinigt, zu lange oder beim Schwimmen getragen werden. Besonders gefährdet sind Träger weicher Kontaktlinsen.

Wichtig ist der DOG zufolge eine rasche Diagnose der sich langsam entwickelnden Hornhautentzündung. Denn schon nach drei Wochen kann die Sehkraft dauerhaft gestört sein, später führt die Infektion unter Umständen zu Blindheit. Oft setzen Schmerzen erst nach vier bis fünf Wochen ein, wenn die Amöben schon Nerven im Auge geschädigt haben. Selbst bei einer früh erkannten Infektion muss der Patient damit rechnen, dass sich die Behandlung möglicherweise über zwölf Monate hinstreckt.

Findet der Augenarzt die Ursache für die Hornhautentzündung nicht heraus, sollte er sich an die Augenklinik einer Universität wenden, rät die DOG. Schätzungsweise 200 Menschen im Jahr erkranken in Deutschland an einer Akanthamöben-Infektion, am häufigsten ausgelöst durch das Tragen weicher Linsen. Um vorzubeugen, empfiehlt es sich, die Linsen regelmäßig auszutauschen und nur mit empfohlenen Reinigern genau nach Gebrauchsanweisung zu pflegen.

Quellenangabe für Zitate

Inhalte dieser Webseite dürfen für kommerzielle und nichtkommerzielle Zwecke ohne Rückfragen auszugsweise zitiert werden. Bedingung dafür ist die Einrichtung des folgenden Links als Quelle des Zitates: https://www.qimeda.de/news/gesundheit/hornhautentzuendung-durch-akanthamoeben-3652

Das Informationsangebot von Qimeda dient ausschließlich Ihrer Information und ersetzt in keinem Fall die persönliche Beratung oder Behandlung durch einen ausgebildeten Arzt. Die Inhalte von Qimeda dürfen nicht zur Erstellung eigenständiger Diagnosen oder Eigenmedikationen verwendet werden.