Hoher Blutdruck geht auf den Geist

Menschen mit Bluthochdruck – vor allem in mittleren Jahren – tragen ein erhöhtes Risiko, geistig abzubauen und eine Demenz zu entwickeln, so die American Heart Association. Die Aussage stützt sich auf eine Studie, die im Fachjournal "Hypertension" veröffentlicht wurde.


Führt Bluthochdruck zum geistigen Abbau? 

Einer von drei erwachsenen US-Bürgern leidet an Bluthochdruck. In Deutschland sind die Zahlen wenigstens vergleichbar hoch. Komplikationen sind Schlaganfall, Herzinfarkt und Herzschwäche. Aber Bluthochdruck steht auch mit einem geistigen Abbau und Demenz in Verbindung, denn der hohe Druck in den Blutgefäßen führt zu einer Minderdurchblutung des Gehirns. Daraus entwickelt sich möglicherweise eine gefäßbedingte (vaskuläre) Demenz. Die Demenz ist die am zweithäufigsten vorkommende Form der Demenz. 

Eine Behandlung des Bluthochdrucks kann das Risiko von Erkrankungen am Herzen reduzieren. Ob sie auch vor einem geistigen Abbau schützen kann, ist unklar, so Costantino Iadecola, Co-Autor der zugrundeliegenden Studie. Er und sein Team wollten den Zusammenhang zwischen Bluthochdruck und geistigem Abbau besser verstehen und prüften Studien zum Thema. Darunter waren Untersuchungen zu den Auswirkungen des Bluthochdrucks auf eine Reihe von Hirnerkrankungen, darunter Schlaganfall und vaskuläre Demenz sowie die Alzheimerdemenz.


Bluthochdruck in mittleren Jahren setzt Gehirn zu

Eine Datenanalyse aus den Studien zeigte, dass ein höherer Blutdruck sich auf die Blutgefäße im Gehirn auswirkt. Er verursacht Schäden in der weißen Hirnsubstanz. Die weiße Hirnsubstanz ist für die kognitive Funktion entscheidend, weshalb es zum geistigen Abbau und einer Demenz kommen kann.

Die Forscher fanden zudem Belege dafür, dass ein in mittleren Lebensjahren auftretender Bluthochdruck mit einem geistigen Abbau in späteren Lebensjahren verbunden ist. Wie sich Bluthochdruck auswirkt, wenn er erstmalig bei älteren Menschen auftritt, ist indes unklar. Auch, ob blutdrucksenkende Medikamente vor einer Abnahme der geistigen Funktion schützen können, konnte anhand der Studien nicht belegt werden. Beobachtungsstudien legen den Schluss zwar nahe, können Beweise dafür aber nicht liefern, so die Forscher. Studien, die dies können, sind ihrer Auffassung nach unbedingt nötig.

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