Hörverlust als Depressionsrisiko
Hörverlust beeinflusst das tägliche Leben immens. Doch noch immer erhalten zu viele Patienten keine ausreichende Behandlung. Das beeinflusst deren Lebensqualität und kann in Depressionen münden. Auch die geistigen Fähigkeiten werden dauerhaft beeinflusst.
Schwerhörig: Ohne Hörhilfe hohes Depressionsrisiko
Eine auf der "American Psychological Association Convention" in Toronto, Kanada, vorgestellte Studie zeigt, dass viele von Schwerhörigkeit Betroffenen keine ausreichende Behandlung ihres Hörverlustes erhalten und damit oftmals von der Außenwelt abgeschnitten sind.
Hörhilfen können oftmals Abhilfe schaffen. Sie verbessern das Hören und damit auch die Kommunikation. Doch erhalten zu wenige Menschen mit Hörstörungen entsprechende Hörhilfen. Bei älteren Personen über 70 Jahren profitiert nur eine von drei Betroffenen von einer Hörhilfe, so die Studienautoren. Von den 20- bis 69 Jährigen sind es sogar nur 16 Prozent.
Statistiken des National Center for Health Statistics zeigen, dass Betroffene oftmals sechs Jahre lang warten, nachdem sie erste Anzeichen des Hörverlustes bemerkt haben, bevor sie Hilfe suchen. Die aktuelle Studie macht auf das Problem aufmerksam, dass Hörgeräte, wenn vorhanden, auch oftmals nicht benutzt werden. Unter den Studienteilnehmern - insgesamt 2304 Personen mit Hörverlust - war das Risiko für die Entwicklung einer Depressionen bei jenen, die ihre Hörhilfe nicht nutzten, um 50 Prozent erhöht.
Schlechtes Hören: Erhöhtes Demenzrisiko
Denn das verbesserte Hören durch Hörhilfen lässt Betroffene an sozialen Aktivitäten teilhaben. Soziale Isolation aufgrund eines Hörverlusts steigere das Risiko für die Entwicklung einer Demenz, vermuten die Forscher. Darauf deutet auch eine unlängst im Fachblatt "Archives of Neurology" veröffentlichte Untersuchung hin.
Hörverlust ist mit Wut, Angst, Frustrationen und Depressionen verbunden. Moderne Hörhilfen ermöglichen wieder ein selbstbestimmtes emotional stabileres Leben und wahrscheinlich auch bessere geistige Fähigkeiten.