Hirnveränderungen bei Erschöpfungssyndrom
Das chronische Erschöpfungssyndrom ist nicht leicht zu diagnostizieren und Patienten stoßen auch im privaten Umfeld oftmals auf Unverständnis. Jetzt fanden Radiologen der Stanford University bei Betroffenen deutliche Veränderungen im Gehirn. Möglicherweise dient dies der Klärung zugrundeliegender Krankheitsmechanismen.
Abweichungen im Gehirn Kranker
Die Wissenschaftler untersuchten die Gehirne von 15 Patienten mit chronischem Fatiguesyndrom (CFS) mit der Magnetresonanztomografie und verglichen die Bilder mit denen 14 gesunder Kontrollpersonen. Dabei stießen die Forscher gleich auf drei Unterschiede.
Sie fanden bei Erkrankten eine Reduktion der weißen Hirnsubstanz. Dies überraschte die Forscher insofern wenig, als das für das CFS eine chronische entzündliche Aktivität angenommen wird. Es ist bekannt, dass Entzündungen Ursache von Veränderungen der weißen Hirnsubstanz sein können.
Mit einer erweiterten Untersuchung, der Diffusionstensorbildgebung, identifizierten sie eine weitere Abnormalität der weißen Hinsubstanz. Betroffen war ein bestimmtes Gebiet der rechten Hirnhälfte. Darüberhinaus bestand zwischen dem Grad dieser Veränderungen im Gehirn und der Schwere der Erkrankung ein Zusammenhang.
Chronische Müdigkeit beeinträchtigt Lebensqualität
Bei CFS leiden Betroffene unter einer chronischen, ausgeprägten Erschöpfung. Die Leistungsfähigkeit ist gegenüber Gesunden stark herabgesetzt. Daneben bestehen oft Nebensymptome wie Halsschmerzen, empfindliche Lymphknoten, Kopfschmerzen, Muskel- und Gelenkschmerzen sowie Schlafstörungen. Je nach Beschwerden kann die Krankheit die Lebensqualität stark herabsetzen.
Die Ursache der Erkrankung konnte bislang nicht hinreichend geklärt werden. Als Auslöser werden Infektionen, Stress sowie Persönlichkeitsfaktoren vermutet. Nicht selten erhalten Patienten lange Zeit die verschiedensten Diagnosen, manche Menschen halten sie gar für Hypochonder. Anhand internationaler Kriterien lässt sich Erkrankung diagnostizieren.