Hautärzte rufen zu Vorsorgeuntersuchungen auf

Aus Sicht von Hautärzten sollten mehr Menschen in Deutschland die kostenlose Hautkrebsuntersuchung nutzen. Viele Todesfälle durch Hautkrebs seien vermeidbar, sagte der Präsident des Berufsverbandes der Deutschen Dermatologen, Michael Reusch, am Montag in Berlin zum Auftakt der europaweiten Hautkrebswoche Euro Melanoma. Die Untersuchung sei harmlos und einfach. Bislang nähmen 30 Prozent der Menschen die Vorsorge in Anspruch, in fünf Jahren sollten es 70 Prozent sein, forderte Reusch. In Schleswig-Holstein haben Früherkennung und Aufklärung bereits zu einer Halbierung der Sterblichkeit geführt. Bis Sonntag wollen Hautärzte europaweit verstärkt über Vorsorgemöglichkeiten aufklären.

Seit 2008 können gesetzlich Versicherte vom 35. Lebensjahr an die kostenlose Vorsorgeuntersuchung in Anspruch nehmen. Seither wurden etwa 20 bis 30 Prozent mehr Hautkrebserkrankungen in Deutschland diagnostiziert, berichtete Alexander Katalinic, Direktor des Instituts für Klinische Epidemiologie in Lübeck. Das Screening wurde von der Arbeitsgemeinschaft für dermatologische Prävention entwickelt und 2003/2004 in Schleswig-Holstein in einem Modellprojekt eingeführt. Die Daten von 360 000 Schleswig-Holsteinern zeigten, dass die Todesrate halbiert werden konnte.

In Deutschland erkranken jährlich rund 224 000 Menschen an Hautkrebs. Schätzungen zufolge leben hierzulande rund 1,5 Millionen Menschen mit der Krankheit. Ärzte unterscheiden zwischen dem weißen und dem gefährlicheren schwarzen Hautkrebs. Am schwarzen Hautkrebs, dem malignen Melanom, erkranken laut Katalinic jährlich zwischen 22 000 und 25 000 Menschen. Rund 2700 bis 3000 Patienten sterben daran. Besonders hohe Erkrankungszahlen gebe es bei jungen Frauen zwischen 15 und 30 Jahren. Bei ihnen sei das maligne Melanom die häufigste Krebsart. Die Ursache liege in der übermäßigen Nutzung von Solarien.

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