Glaube und Epilepsie hängen zusammen
Dass es zwischen religiösen Glauben und Epilepsie einen Zusammenhng gibt, war schon seit dem 19. Jahrhundert bekannt. Jetzt finden Forscher heraus, dass es eine neurologische Verbindung gibt.
Ist Glaube neuropsychologisch verankert?
Studien ergaben bereits, dass Menschen unterschiedliche neurologische Tendenzen für Spiritualität aufweisen, so Neuropsychologe Brick Johnstone von der University of Missouri. Die aktuelle Studie unterstützt diese Befunde und zeigt, dass die Neigung zu Spiritualität und Religion möglicherweise neurologisch basiert sind.
Ziel der Studie war zu verstehen, ob es eine Art Verbindung zwischen dem Gehirn und spirituellen Erfahrungen gibt. In der Studie befragten die Wissenschaftler Menschen mit Epilepsie in zwei Untersuchungen. Die erste diente der Untersuchung von Verhaltenscharakteristika, die speziell mit Epilepsie zusammenhängen. Die zweite Untersuchung diente der Erfassung religiöser Aktivitäten und spiritueller Orientierungen. Die Studienteilnehmer waren durchschnittlich 39 Jahre alt.
32 Prozent der Probanden waren Protestanten, zehn Prozent Katholiken, fünf Prozent Buddhisten, fünf Prozent Atheisten, 38 Prozent hingen weiteren Religionen an und zehn Prozent fühlten sich keinem Glauben angehörig.
Gehirn könnte Neigung zu Religiosität bestimmen
Religiös philosophische Gedanken und Epilepsie standen in enger Beziehung, während sich kein Zusammenhang zwischen emotionalem Denken und Epilepsie nachweisen ließ. Die Forscher vermuten, dass manche Menschen über eine natürliche neurologische Neigung für Religiosität verfügen, die jedoch nicht notwendigerweise mit Emotionen in Verbindung steht.
In weiteren Studien wollen die Wissenschaftler klären, inwieweit sich der religiöse Glaube vor und nach chirurgischen Eingriffen unterscheidet. Dies könnte helfen, die spezifische Natur religiöser neuropsychologischer Prozesse genauer zu bestimmen.
Die Ergebnisse der Studie wurden im Fachjournal "Mental Health, Religion & Culture" veröffentlicht.