Ärztemangel macht erfinderisch

Der Kampf gegen den Ärztemangel in ländlichen Gebieten macht die Bundesländer erfinderisch. Einige gehen neue Wege, um das Problem zu lösen, wie eine Umfrage der Nachrichtenagentur dpa ergab.

ZUSCHÜSSE: Viele Länder bieten Medizinern Zuschüsse von mehreren zehntausend Euro, damit diese sich in strukturschwachen Regionen niederlassen. In Bayern gibt es dafür bis zu 60 000 Euro, Baden-Württemberg stellt bis zu 30 000 Euro zur Verfügung, Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen fördern mit bis zu 50 000 Euro.

STUDIEN-FÖRDERUNG: In vielen Ländern fängt die Förderung schon in der Uni an. So können Medizin-Studenten in Sachsen auf ein Stipendium von 1000 Euro pro Monat hoffen, wenn sie sich verpflichten, nach dem Studium als Hausarzt aufs Land zu gehen. Außerdem werden für künftige Landärzte in Sachsen sogar die Studiengebühren an der ungarischen Universität Pécs übernommen. Das Angebot zielt auf junge Menschen, die wegen des Numerus clausus in Deutschland nicht Medizin studieren können. Auch in Nordrhein-Westfalen, Bayern oder Niedersachsen gibt es Studien-Förderungen.

ANSTELLUNG: Drei Gemeinden an der schleswig-holsteinischen Nordseeküste wollen Ärzte anstellen, um die medizinische Versorgung zu gewährleisten. In Büsum, Lunden und St. Michaelisdonn im Kreis Dithmarschen werden «kommunale Eigeneinrichtungen» entwickelt. Dort sollen die Kommunen Ärzte in «Gemeindepraxen» anstellen. Damit haben die Mediziner den Vorteil fester Arbeitszeiten sowie kein finanzielles Risiko wie bei dem Aufbau einer eigenen Praxis.

ROLLENDE PRAXIS: Im niedersächsischen Landkreis Wolfenbüttel soll eine rollende Praxis, die in den ländlichen Regionen unterwegs ist, die Hausärzte in der Region entlasten. In Brandenburg sind es mobile Krankenschwestern, die den Ärzten kleinere medizinische Maßnahmen abnehmen sollen.

WOHNORT: Rheinland-Pfalz will den ländlichen Raum attraktiver machen, indem es Hausärzten nicht mehr vorschreibt, am Praxisort auch wohnen zu müssen.

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