Wer prüft die Seriosität von medizinischen Studien?

Das 1998 gegründete Freiburger Cochrane-Zentrum wird nun vom Gesundheitsministerium mit einer Million Euro pro Jahr gefördert. Die damit verbundene Aufgabe dieser Stiftung ist es, die wenigen zuverlässigen Studien und Forschungsergebnisse herauszufiltern und alle einseitigen Fallberichte, schlecht verfassten Medizinberichte und mittelmäßigen Studien ans Licht zu bringen.

Es herrscht Alarmstufe Rot: "Wir brauchen unabhängige Forschung, die den Stand der Erkenntnisse immer wieder wissenschaftlich auf den Prüfstand stellt und uns so verlässliche Informationen über die besten Behandlungsmethoden liefert", erklärt Gesundheitsminister Hermann Gröhe die für mindestens zehn Jahre gesicherte Förderung der Cochrane-Stiftung.

Die Cochrane-Zentren gewährleisten weltweit ein ärztliches Vorgehen, wie sie die Evidenzbasierte Medizin (EbM) vorschreibt und somit eine dauerhafte Qualitätskontrolle. Aufgabe ist es, aus dem Wirrwarr widersprüchlicher und halbseiden erforschter medizinischer Erkenntnisse die Spreu vom Weizen zu trennen und optimale Empfehlungen bei den verschiedenen Krankheiten geben zu können.

Gerade im 21. Jahrhundert verunsichert eine Informationsflut die Bürger. Auch die Tatsache, dass neue Medikamente immer schneller zugelassen werden, ohne ihre Sicherheit und Zuverlässigkeit ausreichend zu prüfen, führte zu dieser Entscheidung. "Die Stiftung ist in hohem Maße für optimale Entscheidungen in der Patientenversorgung nötig", kommentierte Günther Jonitz, Präsident der Berliner Ärztekammer, die Förderung.

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