Spinnenphobie: Neue Strategie nimmt Angst

Wer unter einer übermäßigen Angst vor Spinnen leidet, profitiert möglicherweise weniger davon, sich zu konfrontieren und der Angst ins Gesicht zu schauen. Kontrolle über die eigenen Erfahrungen mit den angstmachenden Tieren könnte eher helfen.


Wahrnehmungskontrolle gegen die Angst

Eine Spinnenphobie bessert sich möglicherweise gut mit der Wahrnehmungskontrolltheorie (PCT). Dabei kontrollieren Patienten die eigenen Erfahrungen bei den angstauslösenden Situationen anstatt sich mit den empfundenen Ängsten auseinanderzusetzen, wie dies bei Verhaltenstherapien üblich ist.

In einer britischen Studie kontrollierten Menschen mit starker Spinnenphobie, wie nah sie verschiedenen Spinnen auf Bildern von sich aus kommen konnten. In der Folge war der Umgang mit den Tieren im Alltag weniger angstbesetzt. Ergebnisse der Studie berichten Forscher um Warren Mansell von der University of Manchester im "Journal of Anxiety Disorders".

Die Spinnenangst oder Arachnophobie ist eine sehr häufig vorkommende Angst. In den USA sind mehr als 30 Prozent der Bevölkerung betroffen. In sehr schweren Fällen können Betroffene das Haus kaum noch verlassen, weil sie Angst vor einem Kontakt mit Spinnen haben.

Wahrnehmungskontrolle könnte Verhaltenstherapie überlegen sein

Die kognitive Verhaltenstherapie ist eine Behandlungsform, die meist zum Einsatz kommt. Im Fokus der Therapie stehen die Gedankenmuster, die die Phobie möglicherweise unterhalten. In der Behandlung werden Patienten auch mit der Angst konfrontiert, indem sie den Kontakt mit den Tieren ausgesetzt werden. Sie sollen lernen, dass ja eigentlich gar nichts passiert, wenn sie Kontakt zu einer Spinne haben.

Nach der Theorie der Wahrnehmungskontrolle ist es aber eher wichtig, Kontrolle über angstauslösende Situationen zu haben, um mit diesen besser umgehen zu können. In der aktuellen Studie wurden 96 Patienten mit Spinnenangst untersucht. Patienten, die kontrollieren konnten, wie nah sie Bildern von Spinnen an sich herankommen lassen möchten, konnten anschließend besser mit Spinnen umgehen. Die Teilnehmer hatten zwei Wochen lang an der PCT teilgenommen. Dabei waren am Computer Spinnenbilder gezeigt worden, die die Studienteilnehmer mit einem Joystick zu sich hin oder von sich weg bewegen konnten.

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