Koffein könnte vor Demenz schützen

Koffein erhöht ein Enzym, das vor dem geistigen Abbau und einer Demenz schützen könnte. US-Forscher entdeckten insgesamt 24 Stoffe, die auf diese Art wirksam sein könnten.


Enzym NMNAT2 schützt vor Schädigung von Nervenzellen

Ein durch 24 Substanzen gefördertes Enzym, darunter Koffein, hat das Potential vor einer Demenz zu schützen. Das Enzym NMNAT2 wurde erst im vergangenen Jahr von Wissenschaftlern der Indiana University Bloomington entdeckt. 

Die aktuellen Forschungsergebnisse könnten zur Entwicklung von Medikamenten beitragen, die Werte des schützenden Enzyms im Gehirn erhöhen, sodass der Entwicklung neurodegenerativer Erkrankungen vorgebeugt werden kann. 

Die Forscher hatten zuvor zwei Wirkmechanismen des Enzyms entdeckt: Sie weisen einen Nervenzellen schützenden Effekt auf und bewahren diese vor Stress. Zudem bewahren sie vor fehlgefalteten Eiweißen, bekannt als Tau-Proteine, die sich im Rahmen des Alterungsprozesses im Gehirn anreichern. Fehlgefaltene Proteine spielen in Zusammenhang mit neurodegenerativen Erkrankungen wie Morbus Alzheimer, Morbus Parkinson und Chorea Huntington sowie der Amyotrophen Lateralsklerose eine Rolle. 

Um Stoffe zu entdecken, die das Enzym NMNAT2 im Gehirn erhöhen könnten, untersuchten die Wissenschaftler 1.280 Substanzen, einschließlich bereits vorhandener Medikamente mit einer eigens zu diesem Zweck im Labor entwickelten Methode. 


Koffein erhöht bei Mäusen Schutzenzym

Einer der Stoffe, die das schützende Enzym erhöhen könnte, ist Koffein, dass auch die Erinnerung von genetisch veränderten Mäusen mit fehlgefaltetem Tau-Protein verbesserte. Eine frühere Untersuchung der Forscher hatte bereits gezeigt, dass genetisch modifizierte Tiere mit einer vermehrten Produktion von Tau-Proteinen auch weniger NMNAT2 produzieren. Um die Wirksamkeit von Koffein zu prüfen, erhielten Mäuse mit genetisch verminderter Enzymproduktion Koffein. In der Folge produzierten die Tiere ebenso viel Enzyme wie gesunde Mäuse.

Daneben war ein ursprünglich in den 90er Jahren als Antidepressivum entwickeltes Medikament wirksam und erhöhte das Enzym. Andere in der Studie entdeckte Stoffe mit Wirksamkeit waren nicht so effektiv wie Koffein und das Antidepressivum. Daneben entdeckten die Forscher Stoffe, die die Enzymproduktion vermindern. Die Studie erschien im "Scientific Reports".

Quellenangabe für Zitate

Inhalte dieser Webseite dürfen für kommerzielle und nichtkommerzielle Zwecke ohne Rückfragen auszugsweise zitiert werden. Bedingung dafür ist die Einrichtung des folgenden Links als Quelle des Zitates: https://www.qimeda.de/news/gesundheit/koffein-koennte-vor-demenz-schuetzen-5817

Das Informationsangebot von Qimeda dient ausschließlich Ihrer Information und ersetzt in keinem Fall die persönliche Beratung oder Behandlung durch einen ausgebildeten Arzt. Die Inhalte von Qimeda dürfen nicht zur Erstellung eigenständiger Diagnosen oder Eigenmedikationen verwendet werden.