Diabetes: Brustkrebsvorbeugung mit ASS?
Frauen mit Diabetes tragen ein erhöhtes Brustkrebsrisiko. Forscher finden heraus, dass niedrigdosierte Acetylsalicylsäure (ASS) das Krebsrisiko fast bis um die Hälfte reduzieren kann. Das ergaben die Zahlen eines nationalen Datenregisters.
Zusammenhang zwischen Diabetes und Brustkrebs ungeklärt
ASS ist den meisten als Schmerzmittel bekannt. Der Wirkstoff hat auch entzündungshemmende Eigenschaften und sorgt dafür, dass die für die Blutgerinnung verantwortlichen Blutplättchen nicht so leicht aneinanderhaften und keine Blutgerinnsel entstehen. Das Medikament wird deshalb auch bei Menschen mit einem erhöhten Herzinfarktrisiko eingesetzt.
Diabetes mellitus Typ 2 ist die häufigste Form der Diabeteserkrankung. Bei der Zuckerstoffwechselstörung können Betroffene das Hormon Insulin, das für die Aufnahme von Zucker in Körperzellen wichtig ist, nicht mehr effektiv nutzen.
Studien ergaben, dass Frauen mit Diabetes ein erhöhtes Brustkrebsrisiko aufweisen. Eine Studie aus 2012 zeigte, dass Frauen mit Diabetes zu 20 Prozent häufiger Brustkrebs entwickeln. Die genauen Ursachen des Zusammenhangs sind nicht geklärt. Zu vermuten ist, dass die körperlichen Veränderungen wie Entzündungen und erhöhter Blutzucker aufgrund der Diabeteskrankheit die Entstehung des Krebses fördern.
Forscher: ASS vermindert Brustkrebserkrankungen
Wissenschaftler aus Taiwan vermuten nun, dass die tägliche Einnahme von niedrig dosiertem ASS das Risiko von Brustkrebs bei diabetischen Frauen senken könnte. Ihre Studie veröffentlichten sie im "Journal of Women's Health". Sie hatten eine große Datenmenge eines nationalen Gesundheitsversicherungsregisters untersucht. Über 148.000 Frauen mit Diabetes mellitus ließen sich identifizieren.
In der 14-jährigen Beobachtungsdauer der Studie zeigte sich, dass Frauen mit täglicher niedrig dosierter ASS-Behandlung je nach Dosis ein um 18 bis 47 Prozent reduziertes Brustkrebsrisiko im Vergleich zu Frauen ohne diese Behandlung aufwiesen.
Bereits ab einer Einnahmedauer von 2,5 Jahren oder mehr sei mit einer krebsschützenden Wirkung zu rechnen.