Warum Yoga gegen Stress wirkt

Immer mehr Menschen leiden unter Stress und machen deshalb Yoga oder meditieren. Doch wie wirkt Yoga? Forscher finden eine Erklärung auf molekularer Ebene. Yoga kann über eine Veränderung von Genaktivitäten die mentale Gesundheit und das Wohlbefinden verbessern.


Yoga und Meditation liegen im Trend

Behandlungen wie Yoga und Meditieren sollen Körper und Geist positiv beeinflussen. Psychologen der Coventry Universität in Großbritannien fanden heraus, dass stressreduzierende Techniken Veränderungen der Erbsubstanz aufheben können, die an der Verursachung von Stress beteiligt sind. Ergebnisse veröffentlichten sie in "Frontiers in Immunology".

Unter den Praktiken zur Stressreduktion zum Wohle von Körper und Geist wird Yoga am häufgsten praktiziert. Seit 2002 hat sich die Anzahl der praktizierenden US-Bürger zwischen 18 und 44 Jahren annähernd verdoppelt.

Über den genauen Wirkmechanismus von Yoga und anderen stressreduzierenden Praktiken ist bislang wenig bekannt. Die meisten Studien fokussierten Auswirkungen auf Bereiche des Gehirns. Die britischen Forscher wollten nun wissen, ob sich auch durch molekulare Mechanismen eine Wirkung erklären lassen könnte.


Yoga lindert Stress und entzündliche Reaktionen

Die Forscher untersuchten genauer, ob stressreduzierende Techniken die Genexpression beeinflussen. Dabei handelt es sich um einen Prozess, bei dem Gene Eiweiße oder andere Moleküle hervorbringen, die die Zellfunktion beeinflussen. Zu diesem Zweck analysierten sie 18 Studien, die Auswirkungen von Yoga, Tai-Chi und anderen Praktiken auf die Gene untersucht hatten. In den Studien waren 848 Teilnehmer durchschnittlich acht Jahre lang untersucht worden.

Die Wissenschaftler stellten fest, dass Entspannungsverfahren ein Molekül reduzieren, dass die Genexpression reguliert. Die Forscher erklären, dass Stress das sympathische Nervensystem aktiviert. Die natürliche Reaktion darauf ist Kampf oder Flucht. In der Folge werden Moleküle produziert, sogenannte Zytokine, die Entzündungsreaktionen in Zellen fördern. Ist das sympathische Nervensystem anhaltend aktiviert, kann das zu mentalen und körperlichen Störungen oder Erkrankungen führen. 

Yoga und Meditation nehmen auf Stressreaktionen und entzündliche Prozesse offenbar auf molekularer Ebene Einfluss. Sie lindern nicht nur Stress, sondern könnten auch helfen, vor Erkrankungen zu bewahren, die mit Stress in Verbindung stehen, so die Forscher.

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