Frauen: Sexuelle Probleme nach Herzinfarkt

Auch jüngere Frauen können einen Herzinfarkt erleiden. In der Folge entstehen häufiger sexuelle Probleme als dies bei Männern der Fall ist. Dafür gibt es verschiedene Ursachen, die im Einzelfall geklärt werden sollten.


Erholung nach Herzinfarkt betrifft auch Sexualität

Etwa 20 Prozent der akuten Herzinfarkte betreffen jüngere Menschen zwischen 18 und 55 Jahren, ein Drittel davon sind Frauen. Die meisten Betroffenen waren vor dem Herzereignis sexuell aktiv. Wie es in der Zeit nach dem Herzinfarkt um die Sexualität steht, ist Gegenstand einer Studie in "JAMA Cardiology". Bekannt ist, dass Männer wahrscheinlicher eine Beratung bezüglich sexueller Fragestellungen in Anspruch nehmen als Frauen.

Stacy Tessler Lindau und Kollegen der University of Chicago analysierten sexuelle Funktion und Hinweise auf ein Abnehmen der sexuellen Aktivität im Jahr nach einem Herzinfarkt. Sie verwendeten die Daten einer großen Studie mit Patienten nach einem Herzinfarkt, die an verschiedenen Zentren durchgeführt worden war. Die sogenannte "Role of Gender on Outcomes of Young AMI Patients" (VIRGO)-Studie erfasste 2008 bis 2012 geschlechtsspezifische Unterschiede in der Erholung nach einem Herzinfarkt. Gut 2.800 Studienteilnehmer waren 18 bis 55 Jahre alt, 67,4 Prozent davon waren Frauen.


Frauen suchen seltener Beratung

Die häufigste Art sexueller Probleme von Frauen nach einem Herzinfarkt war zu 40 Prozent vermindertes sexuelles Interesse, 22 Prozent Probleme bei der Lubrikation (Anschwellen der äußeren Geschlechtsorgane und Feuchtwerden), 20 Prozent Atemprobleme. Männer klagten dagegen zu 22 Prozent über Probleme bei der Erregung, zu 12 Prozent über Mangel an Interesse und zu 16 Prozent über Angst vor einem sexuellen Versagen.

Frauen suchten nach einem Herzinfarkt wesentlich seltener Beratung sexuellen Inhalts. Bestimmte Faktoren beeinflussten die Wahrscheinlichkeit, im Jahr nach einem Herzinfarkt nicht sexuell aktiv zu sein: Risikofaktoren waren höheres Lebensalter, Partnerlosigkeit, Stress und Diabetes mellitus. 

Das Verständnis für Faktoren, die zu sexuellen Problemen nach einem Herzinfarkt führen, sei sehr wichtig, so die Autoren der Studie. Damit bestehe die Möglichkeit, Patienten nach einem Herzereignis aufzuklären und frühzeitig individuell zu beraten.

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