Antibabypille raubt nicht die Lust

Eine Studie räumt mit dem Mythos auf, die Antibabypille sei für sexuelle Unlust verantwortlich. Viel mehr sind offenbar andere Faktoren wie Alter und Beziehungsdauer ursächlich. 


Beeinflusst die Verhütungsmethode die Lust auf Sex?

US-Wissenschaftler untersuchten, ob die Antibabypille oder andere Methoden der Empfängnisverhütung die sexuelle Lust von Frauen beeinflussen. Studien hierzu waren bislang zu widersprüchlichen Ergebnissen gekommen. In zwei Studien klärten sie die Auswirkung von Verhütungsmitteln auf die sexuelle Lust in Partnerschaften von Frauen und Männern. Von besonderem Interesse war dabei, wie sich die Verhütungsmethode auf die Sexualität in langwährenden Partnerschaften auswirkt. Denn hier bestehen laut Forscher Kenntnislücken und die meisten Studien beziehen sich nicht auf langjährige Partnerschaften.

Untersucht wurden schließlich drei Arten der Verhütung: Die Antibabypille, andere Formen der hormonellen Verhütung und nicht hormonelle Verhütungsmethoden. Die Forscher maßen per Fragebögen die Lust auf Sex mit sich allein oder mit dem Partner von mehr als 900 Personen.

Bezüglich der Libido zeigten sich bei Frauen unter den verschiedenen Methoden der Verhütung signifikante Unterschiede. Frauen, die nicht hormonell verhüteten, berichteten über mehr Lust an Sex mit sich allein, Frauen mit Einnahme der Antibabypille gaben dagegen mehr Lust auf den Partner an.


Dauer der Beziehung und Lebensalter bestimmen Lust

Bei genauerer Betrachtung aber fanden die Wissenschaftler heraus, dass die Länge der Beziehung und das Alter Einfluss nahmen. Berücksichtigten sie in der Analyse beide Faktoren, waren die Ergebnisse statistisch nicht mehr bedeutend. Den Wissenschaftlern zufolge beeinflusst eher die Qualität einer Beziehung die Libido. In diesem Bereich lohne es sich weiter zu forschen. Vielleicht spielen weitere bislang noch unbekannte Faktoren, die die sexuelle Lust beeinflussen, eine Rolle. Selbst wahrgenommene Veränderungen der Libido sollten aber nicht auf die Einnahme der Antibabypille zurückgeführt werden.

Ergebnisse ihrer Forschungsarbeit wurden im "The Journal of Sexual Medicine" veröffentlicht.

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