Kinder: Chronische Krankheiten wirken nach
Chronische Krankheiten in der Kindheit bleiben möglicherweise nicht ohne Folgen, auch wenn die Krankheit überstanden wurde. Mentale Störungen wie Angst und Depressionen kommen im späteren Leben häufiger vor, ergab eine Studie.
Chronische Krankheiten in der Kindheit wirken lang nach
Wer in der Kindheit eine chronische Krankheit überstanden hat, weist lebenslang ein erhöhtes Risiko für mentale Krankheiten auf. Zu diesem Ergebnis kommen Wissenschaftler der Universität von Sussex und der University College London nach der Prüfung zahlreicher Studien zum Thema. Die Studien prüften Zusammenhänge zwischen Krankheiten wie Krebs, Arthritis oder Asthma in der Kindheit und dem Auftreten emotionaler Probleme dieser Menschen in ihrem späteren Leben.
Den im "Journal of Clinical Psychology and Psychiatry" veröffentlichten Studienergebnissen zufolge wiesen Kinder mit den verschiedensten Arten chronischer Krankheiten später ein erhöhtes Risiko auf, Angststörungen oder Depressionen zu entwickeln. Dieses Risiko war in der Jugend und im Erwachsenenalter erhöht.
Forscher fordern, chronisch kranke Kinder nicht nur körperlich zu behandeln
"Bisher war wenig bekannt, welche Auswirkungen chronische Erkrankungen bei Kindern auf das spätere Leben haben können und welche emotionalen Probleme sich daraus ergeben können", so Forscherin Darya Gaysina von der Universität in Sussex. Die Studien zeigten, dass Krebserkrankungen in der Kindheit mit einem signifikanten Risiko verbunden sind, später an einer mentalen Störung zu leiden. Doch auch bei anderen chronischen Krankheiten ließen sich Zusammenhänge mit emotionalen Störungen im Erwachsenenalter nachweisen.
Die Wissenschaftler hoffen, das die Studienergebnisse mit dazu führen, zukünftig die Behandlung und den Umgang mit chronisch erkrankten Kindern zu verändern. Würden frühzeitige Behandlungen greifen, ließen sich emotionale Erkrankungen im späteren Leben möglicherweise eher vermeiden. Man müsste bei Kindern die psychische Gesundheit genauso im Blick behalten wie die körperliche.