Diabetes: Salz erhöht Risiko

Wer viel Salz zu sich nimmt, könnte für Diabetes mellitus anfälliger sein, so schwedische Forscher. Den meisten bekannt ist bislang lediglich, dass der Salzkonsum mit Bluthochdruck zusammenhängt.


Erwachsene können verschiedene Formen von Diabetes entwickeln

Diabetes mellitus ist eine Zuckerstoffwechselstörung, unter der immer mehr Menschen leiden. In den USA sind nach Angaben der Centers for Disease Control and Prevention (CDC) rund 29 Millionen Menschen betroffen. In 95 Prozent der Fälle handelt es sich um Diabetes Typ II, der mit Risikofaktoren wie Alter, Übergewicht und Bluthochdruck in Zusammenhang steht. Ein anderer Typ von Diabetes, der bei Erwachsenen vorkommen kann, ist der latente autoimmune Diabetes (LADA), bei dem das eigene Immunsystem Körperzellen angreift. Diese Form des Diabetes wird oftmals für Diabetes Typ II gehalten. Beide Diabeteserkrankungen können lange Zeit ähnlich verlaufen.

Wie sich ein hoher Salzgehalt in der Ernährung auf beide Formen von Diabetes auswirkt, untersuchten Umweltmediziner des Karolinska Instituts in Stockholm in Zusammenarbeit mit anderen schwedischen und finnischen Institutionen. Ergebnisse der Studie stellten sie unlängst beim Jahrestreffen der European Association for the Study of Diabetes in Lissabon, Portugal, vor.

Bereits frühere Studien ließen eine Verbindung zwischen der Aufnahme von Salz aus der Nahrung und Diabetes vermuten. Möglicherweise fördert Salz das Auftreten einer Insulinresistenz. Bei einer Insulinresistenz reagieren die Körperzellen nicht empfindlich genug auf das Hormon Insulin, das für die Aufnahme von Zucker aus dem Blut nötig ist. Zu viel Salz in der Ernährung fördert zudem das Auftreten von Bluthochdruck und Übergewicht, beides Risikofaktoren für Diabetes.


Hoher Salzkonsum ist Risikofaktor für Zuckerkrankheit

Die Forscher analysierten die Daten einer großen schwedischen epidemiologischen Studie zu den Risikofaktoren für Diabetes und LADA. Die Daten von 355 Patienten mit LADA und über 1.100 Patienten mit Diabetes Typ II zeigten, dass Salz das Diabetesrisiko erhöht. Mit jedem zusätzlichen Gramm Natrium, was etwa 2,5 Gramm Salz entspricht, stieg das Risiko für Diabetes um 43 Prozent. Mit jedem Gramm Natrium stieg das Risiko für LADA um 73 Prozent.

Auch nach Einteilung der Studienteilnehmer in drei Gruppen mit geringem, mäßigen und hohem Salzkonsum zeigte sich, dass Menschen, die viel Salz zu sich nehmen, ein hohes Diabetesrisiko besitzen. Besonders gefährdet waren Menschen, die zusätzlich ein hohes erbliches Risiko für die Zuckerkrankheit aufwiesen.

Die Forscher empfehlen, auf den Salzgehalt in Lebensmitteln zu achten und die Zufuhr zu begrenzen.

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