Piercing gegen Migräne und Kopfschmerz?

Seit einiger Zeit sind Ohrpiercings im Gespräch, die Kopfschmerzen, Migräne und sogar Clusterkopfschmerzen verringern sollen. Die Deutsche Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft (DMKG) warnt vor gesundheitlichen Folgen. Einen Beleg für die Wirksamkeit gebe es nicht. 


Infektionen können zu verformter Ohrmuschel führen

Ein besonders Piercing am Ohr soll bereits vielen Menschen mit Kopfschmerzen und Migräne geholfen haben. Das sogenannte "Daith-Piercing" sitzt in einem Bereich des Ohrknorpels, der ein Akupunkturpunkt für Migräne ist. Die DMKG kritisiert, dass für die Behandlung eine pathophysiologische Grundlage fehle, heißt es im "Deutschen Ärzteblatt". Eine Studie zum Thema wäre in keiner Datenbank angemeldet oder bereits durchgeführt worden.

Das Ohrpiercing sei dagegen mit gesundheitlichen Risiken verbunden. Piercings im Ohrknorpel benötigten gegenüber Piercings in besser durchblutetem Gewebe eine verlängerte Heilungszeit. Damit bestehe auch ein erhöhtes Infektionsrisiko. Laut Gesellschaft wurden etliche Fälle von Entzündungen bekannt, in deren Folge es zu einer kosmetisch unschönen Verformung der Ohrmuschel kommen könnte. Die Gesellschaft empfiehlt bei Migräne und Kopfschmerzen ein leitliniengerechtes Vorgehen, dessen Bestandteile medikamentöse und nichtmedikamentöse Therapien sind.

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