Werden müde Teenager eher straffällig?

Teenager, die sich nachmittags müde fühlen, könnten eher zu sozial unverträglichem Verhalten wie lügen oder stehlen neigen, so Forscher. Diese Jugendlichen neigen demnach später auch eher zu Kriminalität, so die Untersuchungsergebnisse eines Forscherteams aus den USA und Großbritannien.


Untersuchung an Jungen zeigt Zusammenhänge

"Es ist unseres Erachtens das erste Mal, dass eine Studie einen Zusammenhang zwischen Tagesschläfrigkeit in der Jugend und kriminellem Verhalten 14 Jahre später aufdeckt", so Adrian Raine University of Pennsylvania. Er und sein Team hatten Daten ausgewertet, die der Wissenschaftler schon lange Zeit zuvor gesammelt, jedoch nicht analysiert hatte. Zudem nutze er die aktuelle Datenlage und untersuchte 101 15-jährige Jungen aus drei Schulen Nordenglands und ließ diese ihre Müdigkeit einschätzen. Daneben maß er die Hirnwellenaktivität, die Schweißabsonderung bei Stress und damit die Funktion der Aufmerksamkeit des Gehirns.

Die Jungen sowie deren Lehrer machten Angaben zu antisozialem Verhalten innerhalb der vergangenen vier Jahre.

Die Angaben der Schüler und Lehrer stimmten überraschend gut überein. Die Wissenschaftler prüften, welche der Jungen im Alter von 29 Jahren Einträge aufgrund krimineller Vergehen aufwiesen. Dabei wurden nur schwerere Verbrechen berücksichtigt, bei denen die Studienteilnehmer auch eine Strafe erhalten hatten. 


Forscher: Die meisten müden Kinder werden nicht kriminell

17 Prozent der Studienteilnehmer hatten bereits Straftaten begangen. Unter Berücksichtigung des sozioökonomischen Hintergrunds der Teilnehmer zeigte sich, dass zwischen unterer sozialer Schicht, Tagesmüdigkeit und Unaufmerksamkeit beziehungsweise einer gestörten Hirnfunktion ein Zusammenhang besteht, der sich später in kriminellem Verhalten niederschlagen kann. Der Zusammenhang war statistisch signifikant.

Das bedeutet aber nicht, dass alle am Tag schläfrigen Kinder auch Kriminelle werden, so die Forscher. Die meisten Kinder mit Schlafproblemen werden natürlich keine Verbrecher. Schläfrigkeit im Verbund mit antisozialem Verhalten in der Jugend erhöht den Wissenschaftlern zufolge jedoch das Risiko.



 



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