Langes Leben oftmals auch nach Brustkrebs

Das sogenannte duktale Carcinoma in situ wächst in den Milchgängen der Brust und gilt als eine Vorstufe des Brustkrebses. Wird die Veränderungen behandelt, ist die Lebenserwartung betroffener Frauen nicht eingeschränkt, so das Ergebnis einer aktuellen Studie.


Wie beeinflusst Brustkrebsvorstufe DCIS die Lebenserwartung?

Das duktale Carcinoma in situ (DCIS) kommt in etwa in einem von fünf diagnostizierten Fällen von Brustkrebs vor. Der in den Milchgängen wachsende Krebs gilt als nicht invasiv, denn er verbreitet sich nicht im restlichen Körper. Eine Behandlung erfolgt aber trotzdem vorbeugend, denn die Wachstumseigenschaften könnten sich mit der Zeit verändern. Die Wahrscheinlichkeit, dass dies geschieht, wird unter 30 Prozent eingeschätzt. In der Regel erfolgt die Entfernung des DCIS chirurgisch, möglicherweise in Kombination mit einer Bestrahlungsbehandlung.

Eine aktuelle Untersuchung ergab jetzt, dass die Lebenserwartung von Frauen durch den nicht invasiv wachsenden Krebs nicht eingeschränkt ist, ältere Frauen sogar tendenziell länger leben als Frauen der Allgemeinbevölkerung. Forscher des niederländischen Cancer Institutes in Amsterdam kamen nach der Datenanalyse von mehr als 10.000 Frauen mit DCIS, die eine chirurgische Behandlung und Strahlentherapie erhalten hatten, zu diesem Ergebnis. Die Nachbeobachtungszeit der Studienteilnehmerinnen betrug 15 Jahre.

Die Wissenschaftler verglichen die ursachenspezifische Sterblichkeit mit der wahrscheinlichen Sterblichkeit von Frauen der Allgemeinbevölkerung. 


Forscher: Risiken nicht überbewerten!

Insgesamt wiesen Frauen mit behandelten DCIS eine tendenziell geringere allgemeine Sterblichkeit auf als Frauen der Allgemeinbevölkerung. Besonders Frauen, die 50 Jahre alt oder älter waren und aufgrund einer DCIS behandelt wurden, hatten gegenüber der Allgemeinbevölkerung ein um zehn Prozent reduziertes allgemeines Todesrisiko. Frauen mit überstandener DCIS wiesen ein geringeres Risiko auf, infolge von Erkrankungen des Herzkreislaufsystems, der Verdauungsorgane oder Atemwegserkrankungen zu sterben. Auch der Tod infolge mentaler Erkrankungen kam seltener vor. Kleiner waren die Risiken zudem bezüglich Stoffwechsel- und Hormonerkrankungen. Lungenkrebs und Krebserkrankungen der Harnwege waren ebenfalls seltener.

Bezüglich des Todesrisikos aufgrund von Brustkrebs zeigte sich, dass dieses nach zehn Jahren und später leicht erhöht war. Frauen, die in der Regel nach der Diagnose von DCIS sehr ängstlich und besorgt reagierten, sollten die mit der Erkrankung verbundenen Risiken nicht überschätzen, so die Wissenschaftler anlässlich der Vorstellung ihrer Studienergebnisse auf dem European Cancer Congress.

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