Ist das Tier schwer krank, leidet der Mensch
Haustiere sehen irgendwann einmal dem Ende ihres Lebens entgegen. Der Weg dahin ist oftmals auch für den Menschen belastend und die Pflege erfordert viel Engagement. Stress, Depressionen und Ängste kommen häufig vor und senken die Lebensqualität, finden Forscher heraus. Demnach sind die Reaktionen von Menschen, egal ob sie sich um schwerstkranke Menschen oder Tiere kümmern, vergleichbar.
Das Haustier ist meist ein Familienmitglied
Die Pflege eines chronisch kranken oder totkranken Menschen ist mit einem hohen Maß an Stress verbunden und betrifft professionell Pflegende, Freunde, Partner und die ganze Familie. Es ist bekannt, dass Personen, die sich um den Kranken kümmern, für Depressionen, soziale Isolation und eine schlechtere allgemeine Lebensqualität anfällig sind. Für Betroffene ist es oftmals sehr schwer, sich abzugrenzen und noch Zeit für sich selbst zu finden.
Untersuchungen hierzu gibt es aber nur in Zusammenhang mit der Pflege von Menschen. Wie es sich bei schwerstkranken Haustieren verhält, wurde bislang wenig beachtet. Immerhin betrachten die meisten Tierbesitzer ihr Haustier als festes Familienmitglied und Studien zeigten, dass Tierärzte ähnlich stark Stressoren ausgesetzt sind wie Humanmediziner.
Belastung von Tierbesitzern durch todkranke Tiere ist hoch
Mary Beth Spitznagel und Mitarbeiter der Kent State University in Ohio gingen der durch schwerstkranke Haustiere verursachten Belastung auf den Grund und untersuchten 119 Haustierbesitzer mit todkranken Katzen oder Hunden. Sie verglichen die Daten mit 119 Menschen, deren Vierbeiner gesund waren.
Untersuchungen der Stressbelastung, depressive Symptome und Angst sowie die Belastung von Pflegenden, die mittels Fragebögen für Pflegende älterer Menschen erhoben wurden, zeigten, dass die Tierbesitzer todkranker Tiere ähnlich belastet waren wie Pflegende kranker Menschen. Stress, Angst und Depressionen sowie eine stark eingeschränkte Lebensqualität kommen demnach nicht nur bei Personen vermehrt vor, die schwerkranke Menschen pflegen.